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Die brennenden Kohlen
Sagensammlung von M. Rothe, Dank für die Info an Günter Barth, ehemals Grünhaus und Lauchhammer
Früher kamen des öfteren von Bockwitz her die verschiedensten Zigeunertrupps auf ihrem Wege nach Nehesdorf durch unseren kleinen Ort Grünhaus. Schräg gegenüber der Oberförsterei war eine kleine Wiese und darauf fuhren sie ihre Wagen, es waren immer so zwischen 8 und 10 Stück, zu einer kleinen Wagenburg zusammen.
Eines Tages sah die alte Oma Noack wie die Zigeuner gerade ein großes Lagerfeuer entfachten und da fiel ihr ein, daß sie ja eigentlich ihren Backofen noch anheizen wollte. Trockenes Reisig hatte sie ja zur Genüge, aber es wollte sich nicht so richtig anzünden lassen. Kurz entschlossen ging sie zu den fremden Leuten und fragte, ob sie nicht etwas Glut bekommen könne. Eine ältere Frau von diesem Treck gab ihr schweigsam ein kleines glühendes Scheit, das Oma Noack nun zu ihrem Backofen brachte, doch das Reisig wollte nicht anbrennen. So ging Oma Noack nochmals zu den Zigeunern hin und frug erneut nach etwas Glut. Und sie bekam auch diesmal ein kleines glühendes Scheit, brachte es zu ihrem Backofen und trotzdem wollte das Reisig nicht anbrennen. Also versuchte sie es noch ein drittes Mal mit dem gleichen Mißerfolg. Enttäuscht gab es dann Oma Noack auf.
Am nächsten Morgen, die Zigeunerkavalkade war schon weitergezogen, ging Oma Noack zu ihrem Backofen und hatte sich einige Schwefelhölzer mitgenommen und wollte nun erneut versuchen, das Reisig zu entzünden. Doch beim genauen Hinschauen sah sie, daß an der Stelle, wo sie die Glut hinlegte, drei blanke Goldstücke lagen.
Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 2022. Nr. 6