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Das alte Schloß und der unterirdische Gang

  der Sagensammlung von M. Rothe entnommen, 
  Hinweise u.a. auch bei Bornschein, Heimatkunde des Kreises Liebenwerda, 1907

In uralter Zeit stand in Bockwitz im sogenannten „Baumgarten“ ein Schloß, welches von den alten Wenden immer „Glubsk“ genannt wurde. Von diesem Schlosse aus, so berichtet der Volksmund, soll einstmals ein unterirdischer Gang bis zu der Mückenberger Kirche geführt haben. So konnte der Schloßherr heimlich und urplötzlich zur Andacht auftauchen und nach Beendigung wieder verschwinden.

Auch soll der Gang dem Schloßherren und seinen Reisigen im Falle einer Gefahr als Fluchtweg gedient haben. Andere wiederum sagen, daß der Schloßherr ein bekannter Raubritter gewesen sein soll, der diesen unterirdischen Geheimgang für seine nächtlichen Raubzüge benutzt und darin auch große Teile seine Beute versteckt hätte.

Sehr oft schon wurde nach dem unterirdischen Gang gesucht, jedoch gelang es bis auf die heutige Zeit niemandem, diesen geheimen unterirdischen Gang ausfindig zu machen. Und weil das alte Schloß jetzt nicht mehr vorhanden ist, so fehlt ja auch die Stelle, wo man anfangen könnte zu suchen.

Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 2021. Nr. 14