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Teufel schmuggelt
P. Binsfeld tractatus de confessionibus maleſicorum p. 214.
Im Frühling des Jahres 1584 war in Trier große Hungersnoth zu befürchten und der Magistrat gebot darum, daß kein Getreide aus der Stadt geführt werden dürfe, weil die Bürger desselben zu sehr bedürften. Ein gewisser Martin von Corlingen hätte trotzdem gern ein Handelchen mit Getreide nach außen gemacht und wie er denn ein großer Teufelskünstler war, so ging er in die Nähe des alten Thores stehen und beschwur den Bösen daselbst, der ihn dann mit seinem Sacke in die Luft hob, mit ihm über Mauern und Gräben flog und ihn ins Feld niedersetzte, worauf Martin dann ruhig und ungestört nach Hause ging.
Quellen:
- Johannes Wilhelm Wolf, Deutsche Märchen und Sagen, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845