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Teufel zieht die Stiefeln aus

  Casp. Henneberger, Preußische große Landtafel S. 268. 
  H. Schiel, von Gespenstern. S. 3. S. 70. 
  Simon de Vries, Histor. Dcean S. 61.

Ein Bürger aus Marienburg kam eines Abends spat nach Haus und war so betrunken, als er nur sein konnte. Schon hatte er zu wiederholten Malen seinen Knecht angerufen, aber der schlief so fest, daß man eine Kanone neben seinen Dhren hatte abschießen können, ohne ihn zu wecken. Da fluchte der Bürger endlich in höchstem Unwillen: „Ei, so wollte ich, daß der lebendige Teufel kame und mir die Stiefeln auszöge!“ Kaum hatte er das Wort aus dem Munde und der Gerufene stand da und zog ihm wirklich die Stiefeln aus, aber dermaßen, daß er die Strumpfe und selbst das Fleisch von den Beinen mit wegzog. Zwanzig Wochen lang lag der Mann in den größten Schmerzen und stank dermaßen, daß Niemand um ihn sein mochte, bis er endlich elendiglich starb.

Quellen: