<< Der Wind und die Windin | Niederlausitzer Volkssagen | Des Nachtjägers Rache >>

Der wilde Jäger

  Mündlich aus dem Kreise Guben

Der Nachtjäger hat den Kopf unter dem Arm; er reitet auf einem Schimmel. Er heißt auch Feldjäger. Wenn er ankommt, hört man Hundegebell, Brausen, „Gedonner, Geklipper und Geklapper“ in der Luft. Daher macht er den Fuhrleuten oft die Pferde scheu. Wenn man sich auf die Erde legt, dann kann er einem nichts thun. Wenn man ihn ruhig fahren läßt, dann ist es gut. Wer aber über ihn spottet, dem passiert etwas. Manchem hat er schon die „Rockflätten“ (Rockschöße) weggerissen.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894