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Das graue Männchen und die Erzgräber am Baier

„Es kann nun wohl über hundert Jahre sein,“ so erzählte ein Greis in Gehaus, „als einmal fremde Leute hierher kamen und Einige von hier mit auf den Baier nahmen, um dort nach seltenen Erzen zu graben. Sie waren schon tief in den Berg eingedrungen, als sie auf einmal ein eigenes Brausen im Innern des Berges vernahmen. Als sie sich umsahen, bemerkten sie oben am Eingang der Grube ein kleines graues Männchen, das sie mit ernsten Blicken musterte und dann im strengen Tone also zu ihnen redete: „Ihr Thoren ihr! Laßt ab von euerm unsinnigen Beginnen; wißt Ihr nicht, daß der ganze Baier voll Wasser ist, und daß, wenn Ihr so fortfahrt, das ganze Thal überfluthet und in Gehaus Mann und Maus ertrinken wird?“ Als die von Gehaus das hörten, entsetzten sie sich, warfen die Grube schnell wieder zu, und dankten Gott für die zeitige Warnung. Von dem Grauen aber war keine Spur mehr zu sehen.“

Quellen: