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„Wir an der Rhön“, so erzählt der alte Gläser Lorenze Hannes von Fölrit, „wissen woher die Zigeuner oder Aegyptier ihre geheime Kunst haben, und warum diese Niemand Anders erfährt. Als nämlich die Juden den Heiland hinrichteten, wollten sie ihn erst, wie es damals auch Sitte war, sperrbeinig“ ans Kreuz schlagen. Da war nun unter den vielen Zuschauern auch ein Aegypter, oder wie wir sie jetzt nennen, Zigeuner, zugegen. Der hatte Erbarmen mit dem Heiland und praktizirte durch seine geheime Kunst einen der vier Nägel, mit denen der Herr an das Kreuz genagelt werden sollte aus dem Korbe; das gewahrte der Heiland und sprach zu dem Aegyptier: „„Ich weiß, was Du jetzt für mich gethan und zum Lohne dafür soll Deine Kunst in Deinem Stamm bis zum jüngsten Lage forterben und geheim bleiben, daß sie Euch Niemand ablerne.““ Und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag.„
Quellen: