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Die Geschwornen - Eiche

So wird ein Platz im Walde in der Nähe des Dörfchens Vitzerode bei Vacha genannt. Denn die Eiche, von der sie dort noch erzählen, daß sie so stark und mächtig gewesen, wie keine weit und breit, ist längst verschwunden. Ein Korbmacher aus Lengers will noch von alten Leuten gehört haben, die Eiche sei in grauer Vorzeit von den dort wohnenden Heiden angebetet worden. Als jedoch der heilige Bonifacius ihnen das Christenthum gebracht, habe er sich über diese Abgötterei so entrüstet, daß er den Baum sofort habe umhauen lassen. Die dortigen Bewohner aber wären später immer noch heimlich nach dem Platze geschlichen und hätten dort ihren Gottesdienst verrichtet, auch wieder eine neue Eiche an jene Stelle gepflanzt. Allein auch die sei später wieder gefällt worden .

Immer noch ließen sich Nachts unheimliche Gestalten an der Geschwornen-Eiche blicken; so zu Johannis und Weihnachten ein Reiter in weißem Mantel mit Schlapphut auf einem Schimmel ohne Kopf. Dann würden allerlei schauerliche Löne, die von ferne wie Commandoworte lauteten, gehört.

Quellen: