<<< zurück | Sagen der mittleren Werra | weiter >>>
Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges soll die Pest in Möhra und der Umgegend so arg gehaust haben, daß der Ort, der vor dem Kriege weit größer gewesen als jezt, fast ganz verwaist war und die Felder nicht bebaut werden konnten. Damals kam auch ein Haufen fremden Kriegsvolks ins Dorf, der konnte hier nicht einmal einen Boten nach dem nahen Werrathal auftreiben. Nach langem Suchen fanden sie endlich in der Nähe einen jungen Menschen auf der Wiese beschäftigt, den zwangen sie, ihnen den Weg an die Werra zu zeigen. Der Bursche gedachte bald zurückzukehren und hing seine Sense einstweilen an den ersten besten Weidenbaum am Wege, als er mit dem Kriegsvolk von dannen zog. Das aber steckte ihn unter das Regiment und nahm ihn mit weit hinaus ins Reich. Nach sieben Jahren erst gelang es ihm auszureißen, und als er in die Nähe seiner Heimath kam und den Platz sah, wo er dem Haufen in die Hände gefallen war, gedachte er auch seiner Sense und siehe, die hing noch an dem selben Ast, an dem er sie vor 7 Jahren aufgehängt hatte.
Quellen: