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Die Metzgerfrau aus Schmalkalden

In Schmalkalden war eine Metzgerfrau, die war reich, aber geizig. Sie wog den Leuten ihr ganzes Leben hindurch statt eines Pfundes jedes Mal nur drei Viertel. Nach ihrem Tod spukte sie in ihrem Haus und wurde auf eine Höhe in der Nähe von Wasungen versetzt, wo sie vor dem Türken-Hof rechts an der hohen Straße in dem kleinen Wald, welcher der dreieckige Spedel heißt, unstet auf- und abging und rief: »Drei Viertel für ein Pfund.«

In jenem Wald haben sie die Wasunger Jäger gesehen und an ihrer Schlitzjacke und deren Silberknöpfen deutlich erkannt. Weil sie aber hier die Leute zu arg erschreckte, so wurde sie wieder nach Schmalkalden zurückversetzt und ihr eine alte dicke Mauer als Aufenthaltsort angewiesen.

Quellen: