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Guhrow
Der Werwolf ist ein Thier wie ein Löwe. Wenn er auf Beute ausgeht; so nähert er sich einem Hause, gräbt sich unter der Schwelle des Hauses ein und wühlt so lange; bis das Haus einstürzt. Dann frisst er die ganze Familie, welche im Hause lebt, auf. Sehen die Bauern des Ortes, dass ihm ein Haus zum Opfer gefallen ist, so rotten sie sich zusammen und vertreiben den Werwolf. Indess, wenn ihnen das auch gelungen ist, sie leben nur einige Zeit vor ihm in Sicherheit. Wenn er nämlich hungrig wird, so kommt er wieder in das Dorf und bringt ein anderes Haus zum Einsturz.
Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880