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Steinitz
In dem Dorfe Steinitz lebte vor vielen Jahren ein Mann, welcher jede Nacht um zwölf Uhr in die Kirche ging und sich dort mit den Geistern unterhielt. Die Leute waren auf die nächtlichen Gänge des Mannes aufmerksam geworden. Einst baten ihn mehrere neugierige junge Burschen, er möge sie mit in die Kirche nehmen. Der Mann sagte zu. In der nächsten Nacht begaben sich Alle, sobald es zwölf schlug, in die Kirche. Dort sahen die jungen Burschen die ganze Kirche voll Engel und Geister, so dass sie heftig erschraken. Eiligst liefen sie nach Hause.
Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880