<<< zurück | Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde I | weiter >>>
R. Scharnweber, Luckauer Heimatkalender, 1932
Nexdorf lag früher im Sumpf. Nach Drasdo war der Weg mit Steinplatten ausgelegt und am Kuckuck ist ein alter Mann im Moor In katholischen Zeiten mußten die Leute bis nach Dobrilugk in die Kirche gehen. Der Weg heißt heute noch - der Klosterweg. Später gingen die Bewohner von Nexdorf nach Buckowien zur Kirche. Weil sie aber mit der Gemeinde Buckowien in Streit gerieten wegen der Kirchenreinigung und der Baugeldbeträge, wollten sie sich eine eigene Kirche schaffen. Sie kauften sich den alten Schafstall auf dem Gut Hilmersdorf und stellten den wieder auf der alten Dorfaue auf, wo man heute noch neben der Kirche den Brunnenkranz aus Rasen-eisenstein des Dorfbrunnens sieht und richten ihn zu einer Kirche ein.
Aber der Buckowiensche Pastor lehnte es ab, in der Kirche zu Nexdorf Predigt zu halten und so machten die Nexdorfer aus dem Schafstall eine Schule und der Prediger hielt seinen Gottesdienst nun in der Schulstube ab. 1816 brannte das ganze Dorf ab, bis auf ein Wohnhaus und eine Scheune. An Stelle des abgebrannten Schulhauses baute man die jetzige Kirche 1817 auf, die aber um ein Drittel kleiner ist, als es die Schafstallschule war, was man an den Fundamenten feststellen kann.
Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 1991. Nr. 14