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Mündliche Überlieferungen aus Heubach
Nachdem unser Heiland auf dem Rosenstein den Teufel gezwungen und ihn in die sogenannte Teufelsklinge gebannt hatte, schritt er vom Rosenstein auf den Scheuelberg und von da ins Himmelreich. So heißt nämlich eine Hochebene hinter dem Scheuelberg, die sich bis Beuren erstreckt und von wo man eine schöne weite Aussicht hat. Der Heiland aber hatte in die Felsen des Rosensteins und des Scheuelberges seinen Fuß tief eingedrückt, als er sich fortbegab. Auf dem Rosenstein war der tiefe Tritt der Hacke, die er hier aufgesetzt hatte, zu sehen, auf dem Scheuelberg dagegen, eine starke Viertelstunde weiter, die Zehen, sodass das Mittelstück des Fußes über das ganze Tal hin gereicht haben muss.
Quelle: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, gesammelt von Dr. Ernst Meier, Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1852