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Mündliche Überlieferungen aus Huzenbach
Das Seemännle kam häufig nach Huzenbach und schaffte in des Frieders-Bauer seinem Haus, fütterte nachts das Vieh und hat im Winter auch gewoben. Weil es aber immer so zerlumpt und zottelig daherkam, dachte der Bauer, er müsse dem Seemännle auch einmal eine Freude bereiten und ließ ihm auf Weihnachten ein neues Häsle, nämlich einen Kittel, eine Weste und eine Hose machen, und legte ihm abends den ganzen Anzug auf die Treppe hin. Da nahm das Seemännle zwar das Häs (Kleidung), sagte aber, jetzt sei es ausgezahlt und könne nimmer kommen. Seit der Zeit hat es sich auch in dem Haus nicht wieder blicken lassen.
Ebenso hat der Müller aus Schwarzenberg das Seemännle, das ihm lange Zeit mahlen half, vertrieben, weil er ihm einen neuen Kittel machen ließ. Da weinte das alte graue Männlein und sagte: »Jetzt hab ich meinen Lohn und kann nicht mehr kommen!« Und ist auch nie wieder gekommen.
Quelle: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, gesammelt von Dr. Ernst Meier, Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1852