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Mündliche Überlieferungen aus Hohenstaufen und Faurndau
Im Dorf Hohenstaufen stellte man in alten Zeiten des Abends immer etwas zu essen für die Erdwichtele hin. Dann taten sie während der Nacht alle Arbeit.
In Faurndau (bei Göppingen) ließ man sonst immer von dem Fastnachtschmaus etwas übrig für die Erdwichtele. Man stellte es an einem besonderen Platz für sie hin, und am anderen Morgen war es dann jedes Mal verzehrt. Man hielt viel darauf, dass es nicht unterblieb. Namentlich sagte ein alter Mann, der noch nicht gar lange verstorben, beständig an der Fastnacht zu seiner Frau: »Koch nur auch ja so viel, dass für die Erdwichtele etwas übrig bleibt!«
Quelle: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, gesammelt von Dr. Ernst Meier, Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1852