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Frenzel, hist. nat. I. 564. msc. Zittauische Jahrbücher a. a. 1622 Msc.
Den 28. April Anno 1622 ist zu Zittau mit Verwunderung gesehen worden, daß das Regenwasser, so damals stark gefallen, in den Gerinnen blutfarbig gewesen, gerade so, als ob vorher Fleisch darin wäre abgewaschen worden. Es behielt diese Farbe eine Stunde lang. Etliche gossen es in Gefäße, darinnen es wie Blut zusammen gerann.
Der Bürgermeister Friedrich Birnstein ließ ein weißes Tuch auf seinem Hofe ausbreiten, welches ganz roth wie mit Blut gefärbt wurde. Die Tropfen setzten einen Grund ab, der wie Brasilienroth anzusehen war. Die Nacht darauf erfolgte ein schweres Ungewitter.
Auch in Görlitz regnete es den 3. und 4. Juni 1683 Blut, das man deutlich an den Blättern der Bäume, den Dächern und Steinen bemerken konnte.
Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862