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Kamprad, Leisniger Chronik S. 511.
Um das Jahr 1748 hat man zu Dresden ein sonderliches Wunder schauen können. Man konnte nämlich an der früheren Schloßkirchenmauer des Dr. Martin Luther eigentliches Bildniß, d. h. im Brustbild und wie er im kleinen Katechismus abgebildet steht, ordentlich sehen, wenn man über dem Fahrweg zu Ende des neugebauten großen köstlichen Gebäudes (des Zwingers) trat, wie dies obgedachter J. Kamprad, Viertelsmeister1) zu Leisnig, mit seinen eigenen Augen erblickte.
Trat man aber wieder herüber an die Mauer, so war von solchem Bildniß nichts zu sehen, und sagte man ihm, jene Stelle sei übertüncht worden, dennoch aber das Bild beständig zu sehen geblieben.
Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874