[[sagen:werra411| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra413| weiter >>>]] ====== Von den weißen Jungfern auf der Sachsenburg ====== Hinter Dermbach nach Geisa zu erheben sich über dem Stein und dem Eppersberg und dem noch höher gelegenen alten Schlosse auf der Hochebene zwei mächtige Berge mit basaltischen Gebilden: die 1878 Fuß hohe Sachsenburg und die etwas niedrigere, nur durch ein enges bewaldetes Thal von dieser getrennte Roderburg, Riederburg oder Hessenkuppe, die sich nach Westen hin in den Geisaer Wald abdachen. Der Sage nach sollen die von Karl dem Großen hierher versetzten Sachsen auf dem ersten eine starke Burg gegründet haben, um sich gegen die feindlichen Einfälle der Thüringer zu schützen. Heute noch zeigen sich dort zwei weiße Jungfrauen. Die eine trägt den glitzernden Schlüsselbund an ihrem Gürtel, die andere ein schwarzes Kreuz auf dem Rücken. Es ist noch nicht lange her, da sah Einer aus Dechsen, der dort oben am Himmelfahrtstage Heilkräuter suchte, eine weiße Jungfrau auf der nach Oberalba hin liegenden Klippe der Sachsenburg. Sie schien gar traurig in das Land hinein zu blicken, und als sie sich wandte, sah er ganz deutlich das schwarze Kreuz auf ihrem Rücken. Dem alten Kreiser von Dermbach begegneten eines Tages beide Jungfrauen am Fuße der Sachsenburg. Sie winkten ihn zu sich; der aber entsetzte sich so bei ihrem Anblick, daß er sofort umkehrte, und als er gar die Jungfern hinter sich drein kommen sah, spornstreichs auf Dermbach zueilte. In seiner Stube angekommen, stürzte er bewußtlos nieder. Die weißen Jungfern aber waren ihm nur bis zur Grenze gefolgt. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}