[[sagen:werra406| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra408| weiter >>>]] ====== Von der alten Kirche bei der Hartschwinde ====== "Sie kennen doch die Hartschwönge, die kleine Mühle, die am Fuße des Baiers gegen Often an der Felda gelegen ist. Nun dort in der Gegend, wo die Straße von Urnshausen auf die ältere Chaussee stößt, ein kleinwenig nach Dermbach zu linker Hand soll vor Alters die eine Kirche von Oberweilar gestanden haben, man heißt den Acker auch heutigen Tags noch die alte Kirche. Dort soll es, so hat man immer gesagt, nicht ganz geheuer sein. Und daß dem so ist, das habe ich selbst unterfunden", so erzählte die alte Rike von Urnshausen und fuhr also fort: "Da war ich doch einstmals mit noch etlichen Kameraden gerade zur Mittagsstunde an jenem Platze, als ich auf einmal eine große Vertiefung, es war so wie ein Eingang in einen Keller' vor mir sah. Im ersten Augenblick dachte ich an nichts Unrechtes und ging auch. 5 bis 6 Trittsteine hinunter. Da aber fiel mir's brühheiß bei, daß ich das Werk im Leben noch nicht gesehen hatte und kannte doch den Acker wie meine eigne Tasche. Ich wurde stutzig, und weil es mir an zu gruseln fing machte ich, daß ich wieder hinauf zu meinen Kameraden kam. Die aber waren ein gut End von mir. Ich erzählte ihnen, was mir begegnet; wir hielten nun Rath, gingen dann zurück, aber da war auch keine Spur mehr von dem Loche oder wie ich's nennen soll zu sehen. Nun erst ärgerte ich mich, daß ich so ein Furchthase gewesen war." //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}