[[sagen:werra394| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra396| weiter >>>]] ====== Von den edlen Erzen am Baier ====== Lengsfelder Amts-Acten aus dem Anfang des 18. Jahrh. Als einst ein Stadt-Lengsfelder Mann in der Abenddämmerung von Oberalba über den Baier heimwärts ging, sah er in der Nähe des Hofes Fischbach ohnweit des Wegs ein Feuer brennen. In der Absicht, seine Pfeife anzuzünden, ging er darauf zu. Auch vernahm er Kinderstimmen, sah aber weder Kinder noch verstand er, was sie riefen. Da that er selbst einen Ruf, und mit Blitzesschnelle war das Feuer vor seinen Augen verschwunden, und Alles war still. Nun war es ihm, als hörte er deutlich neben sich sagen: "Hier ist der Ort, wo Gold und Silber liegt," doch sah er Niemand, und es schauderte ihn. Ein Anderer suchte einstmals am Baier Einbeeren gegen die schwarzen Blattern. Da fand er einen Stein, der wie Silber glänzte. Ein dritter entdeckte ein Loch, darinnen_waren Steine wie Tufsteine tief unter der Erde und voller Glanz. Er deckte das Loch zu, weil täglich das Vieh darüberhinging, hat es aber später selbst nicht wiederfinden können. Von hoher Obrigkeit deshalb vernommen, leugneten diese drei zwar zitternd und mit blassem Angesichte, daß sie Gold gefunden hätten, die herbeigezogenen Zeugen aber versicherten, daß der eine einen Laborirofen und ein Buch über die Scheidekunst der Erze besitze und auch schon ein Stück Gold so groß wie ein Hühnerei habe. Ebenso versicherte ein Goldschmied von Salzungen, einer der Goldsucher habe ihm goldhaltige Steine angeboten und gefragt, wie viel er für den Centner geben wolle. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}