[[sagen:werra381| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra383| weiter >>>]] ====== Von den Schatzgräbern auf dem alten Schlosse ====== In dem Keller, dem einzigen sichtbaren Ueberreste des f. g. alten Schlosses bei Dermbach, liegen noch unermeßliche Schätze an Gold und Silber begraben, die den, der sie zu heben versteht, zum reichsten Mann der Gegend machen; doch muß er schon vorher mehr können, als Brod essen, denn es wird dieser Schatz von einem bösen Geiste in Gestalt eines riesigen Bären gar wohl bewacht. So kamen einige Bauern vom Glattbacher Höfe, die groß von sich dachten, gar übel an. Sie machten sich, nichts Böses ahnend, in einer geeigneten Nacht mit allerlei Instrumenten zum Graben und Brechen auf den Weg zum alten Schlosse und gingen dort ans Werk. Nach langer, mühevoller Arbeit leuchtete ihnen endlich der Schatz in einer Felsenspalte entgegen; doch zugleich vernahmen sie in ihrem Rücken ein entsetzliches Brummen. Wie der Blitz fuhren jetzt die Schatzgräber herum, ließen vor Schrecken das Werkzeug fallen, und stürzten Hals über Kopf aus dem Gewölbe ihrem Hofe zu, allwo sie Gott im Stillen dankten, daß sie mit heiler Haut aus den Klauen des riesigen Wächters, den sie dicht hinter sich gesehen, entronnen waren. Eine offenstehende Thür mit zwei wunderschönen Pfeilern, die den Eingang zu den Schätzen bezeichnen, wollen noch Viele dort droben gesehen haben. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}