[[sagen:werra372| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra374| weiter >>>]] ====== Vom alten Schlosse Fischberg ====== Zwischen Klings und Diedorf erhebt sich ein Bergrücken, der "Hön" oder "Hün" genannt, auf dem einst das alte Schloß Fischberg stand, von welchem auch noch einige Mauerreste und Kellergewölbe zeugen. In den letzteren sollen die von Klings vor Jahren ihren Abendmahlskelch aufgefunden haben. Die Sage läßt dort ein mächtiges heidnisches Grafengeschlecht, Namens Hön oder Hüne, weithin geherrscht haben, bis es von denen zu Neidhardtshausen überwältigt worden sei. Vor längerer Zeit suchten einmal arme Weiber dort oben Beeren. Als sie aus dem Gebüsche traten, sahen sie dicht vor sich eine weiße Jungfrau sitzen, die auf einem weißen Tuche goldgelbe Knotten, die gewaltig in der Sonne platzten, klengte. Eine der Frauen griff zu und steckte eine Handvoll in die Tasche. Jetzt gewahrten sie aber auch zu ihrem Schrecken einen schwarzen Hund an ihrer Seite. Die Weiber erschraken und liefen, was sie laufen konnten, über Stock und Stein, so daß der einen die Knotten fast alle wieder aus der Lasche hüpften. Die wenigen, die sie behalten, hatten sich zu Hause in blanke Goldstücke verwandelt. Viele wollen auch gesehen haben, daß die weiße Jungfrau den Empfertshäuser Weg herunter bis zu der im Grunde unterhalb Diedorf gelegenen Seemühle geht. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}