[[sagen:werra288| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra290| weiter >>>]] ====== Vom Wechselgeld, welches eine Roßdorferin erhalten ====== Ein Mädchen von Roßdorf war auf Schwallungen gegangen und hatte dort bei ihrem Vetter Geld für ihre Mutter geholt. Der Alte hatte es ihr richtig hingezählt. Als sie es darauf ihrer Mutter wieder vorzählte, glaubte sie sich geirrt zu haben, da fie einen Groschen zu viel hatte. Und als sie noch einmal durchzählte, hatte sie schon wieder einen mehr. Jetzt nahm die Alte das Geld und sah es selbst durch und siehe, die Summe hatte sich wieder um einen Groschen vermehrt. Da guckten sich beide bedenklich an, strichen das Geld in den Beutel und ließen es von einem Nachbar zählen, und der brachte vier Groschen drüber heraus. Mutter und Tochter wußten nun, wie sie dran waren; sie wollten kein Handgeld von Federhänschen und brachten es so schnell als möglich nach Schwallungen zurück. Der Vetter aber lachte und war froh, daß er das Teufelshandgeld wieder in seine Hände bekommen. Einer alten Botenfrau von Salzungen ging es grade so. Die aber zählte länger und hatte nach und nach fünf Gulden über. Da ihr aber doch zuletzt angst wurde, schaffte sie das ganze Geld aus dem Hause und bezahlte vorgegessenes Brod bei einem Bäcker damit. Den Wechselgroschen hatte sie von einem alten Geizhals in Schweina mit untergezahlt erhalten. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}