[[sagen:werra282| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra284| weiter >>>]] ====== Von den Wichteln in Roßdorf ====== In dem jest abgerissenen Theile des Geyso'schen Schlosses zu Roßdorf führte aus einem der Keller eine Treppe in die mit Steinen geplättete Gesindestube. Auf dieser kamen die Wichtelmännchen mit ihren Weibchen herauf, um dem Gesinde, dem sie wohlwollten, bei der Arbeit zu helfen und oft schon, ehe dieses sich von seinem Lager erhob, war das Haus bereits blank aufgepust, das Vieh gefüttert, die Küche besorgt und Alles für den Tag in Ordnung gebracht. Das Gesinde ließ ihnen dafür gern den Rest seines Abendbrodes und stellte es den Kleinen noch einen Napf mit Milch dabei, so zeigten sich diese dafür jedesmal noch besonders dankbar. Mitunter kamen sie auch des Nachts die Treppe herauf und führten die zierlichsten Tänze auf. Die Männchen trugen kleine Dreimaster, rothe Röckchen, kurze weite Hosen, lange Strümpfe und Schube mit gewaltig hohen Abfäßen; die Weibchen dagegen eine kleine zweitheilige Schnepphaube und weiße Röckchen. - Ein altes Fräulein von Geyso soll diese Kleinen den Segen des Hauses Geyso genannt und dabei bemerkt haben, so lange sie sich im Schlosse zeigten, würde die Familie glücklich sein. Seitdem jedoch dieser Theil des Schlosses eingelegt wurde, weiß Niemand, wo das kleine Völkchen hingekommen ist. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}