[[sagen:werra238d| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra240| weiter >>>]] ====== Weshalb die Diakonen der Stadt Salzungen, wenn sie in Langenfeld zu predigen haben, 5 Batzen Weggeld erhalten ====== Eines Sonntags früh trat ein Archidiaconus aus Salzungen in der größten Aufregung mit seinem spanischen Nohre unter die versammelte Gemeinde zu Langenfeld und erzählte ihr, daß, als er den sogenannten Hexenrafen unter der Lohmühle, jetzt oberer Saurasen genannt, passirt habe, ihn plötzlich drei ungewöhnlich große schwarze Kazen den Weg vertreten hätten. Er habe gleich Unrath gemerkt und sei deshalb den Bestien ausgewichen; doch diese hätten nicht von ihm abgelassen und ihm, als er auf sie losgeschlagen, den Rohrstock, wie sich die Gemeinde hier überzeugen könne, gänzlich zerbissen; zufällig sei ihm endlich in der Hitze des Gefechts einer seiner Handschuhe über die Unholde weggeflogen, wo durch diese gezwungen worden seien, sich nunmehr in ihrer wahren Gestalt zu zeigen. Er habe sie auch sofort erkannt und sähe sie leider hier wieder in der Versammlung; denn sie wären wie der Wind vor ihm nach Langenfeld hin geeilt. Und da die Gemeinde nicht verlangen könne, daß er sich nochmals einer solchen Gefahr aussehe, so erkläre er ihr hiermit, daß dies das letzte Mal sei, daß er hier predige; sofern sie ihn nicht jedesmal durch einen Boten mit einem Pferde in der Stadt abholen ließe. Dies wirkte, die Gemeinde bewilligte das Begehren. Da es aber später dort an Pferden zu mangeln begann, so zahlte die Gemeinde statt des Pferdes fünf Batzen Weggeld an den jedesmaligen Prediger. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}