[[sagen:werra178| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra180| weiter >>>]] ====== Vom spukenden Bauer am Frankenstein ====== Zu Wizelroda lebte ein reicher "hachiger" Bauer, der hatte droben auf dem Frankenstein einem seiner Anlieger nach und nach ein ganzes Theil seines Ackers weg- und sich zugepflügt; dafür mußte er nach seinem Tode büßen. "Ich habe ihn oft gesehen und gehört", so erzählte ein Wizelröder Schäfer. "Wenn die Gespensterstunde drunten auf dem Thurme geschlagen, stand der alte "Hach" jedesmal pünktlich auf der früheren richtigen Grenze der beiden Aecker und versuchte mit einem Besen in der Hand den gestohlenen Erdboden längs des ganzen Stücks wieder hinüber auf den seines Nachbars zu fegen. Man hörte ganz deutlich das Kratzen. Einmal hatten wir, mein Junge und ich, es versehen und unsere Schafhütte ihm gerade in den Weg gestellt. Wir hörten es auch ganz gut, als er wieder angekratzt kam, blieben jedoch ruhig liegen. Aber Donner und Wetter, wie flogen wir auf einmal mit der Hütte bei Seite! Wir haben's nicht wieder probirt. Seinem Sohne wurde der Spektakel im Dorfe endlich doch zu arg; er ackerte seinem Nachbar das gestohlene Eigenthum wieder zu, und seitdem hat auch der Alte Ruhe im Grabe gefunden." //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra v0}}