[[sagen:werra023| <<< zurück]] | **[[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra]]** | [[sagen:werra025| weiter >>>]] ====== Vom Reiter ohne Kopf in Schwallungen und von der ungeheuren und ungetreuen Brücke ====== Die Schwallunger erzählen, dass in früheren Zeiten allnächtlich ein Reiter ohne Kopf auf einem Schimmel von der jenseits der Werra am Zillbacher Berg gelegenen Wüstung Altschwallungen her und durch das Dorf bis an die ungeheure Brücke am Bonndorfer Gründchen geritten sei. Ein alter Bauer im Dorf aber habe jedes Mal, sobald er des Reiters anmutig geworden war, aus Mitleid für ihn ein Vaterunser gebetet, und der Reiter vor dessen Haus so lange anhielt, bis jener das Amen gesprochen hatte, worauf er dann weitergeritten und an der genannten Brücke verschwunden sei. Dort aber ist es seit undenklichen Zeiten nicht richtig, und mancher, der des Nachts noch von Schwallungen nach Wasungen musste, hatte allda Neckereien erfahren. Einzelne wollen sogar den Gott sei bei uns in eigener Person daselbst gesehen, auch den betrügerischen Maurermeister, welcher auf unredliche Weise die Brücke erbaute, mit dem Spitzhammer in der Geisterstunde arbeiten gehört haben. Eine andere Brücke liegt von Schwallungen talabwärts, nahe bei der sogenannten Zwick und heißt die ungetreue Brücke. In früheren Zeiten war hier ein schlechter Hohlweg, und gar viele wurden durch sechs schwarzgekleidete Männer, die einen Sarg auf einer Bahre trugen und so die Brücke versperrten, arg erschreckt und hatten dabei viel Ungemach auszustehen. Auch teilt dort ein Mann ohne Kopf in der Geisterstundegewaltige Ohrfeigen aus. //Quellen:// * //[[autor:wucke|C. L. Wucke]] - [[buch:werrasagen|Sagen der mittleren Werra nebst den angrenzenden Abhängen des Thüringer Waldes und der Rhön]], Salzungen 1864// ---- {{tag>sagen wucke werrasagen thüringen werra Schwallungen reiterohnekopf ohrfeige v0}}