[[sagen:vsuvdl092|<<< vorherige Seite]] | **[[buch:volkssagen_und_volksthuemliche_denkmale_aus_der_lausitz|Volkssagen und volksthümliche Denkmale aus der Lausitz]]** | [[sagen:vsuvdl094|nächste Seite >>>]] ====== Der Feuermann ====== Auf dem, bei dem eine und eine halbe Meile von [[geo:bautzen|Budissin]] entfernt liegenden Marktflecken [[geo:baruthbautzen|Baruth]], nahgelegenen sogenannten Schaafberge zeigt sich in der [[zeit:Andreasnacht]] zur gewöhnlichen Geisterstunde ein [[wesen:Feuermann]], welcher weit und breit seine prasselnden Flammen schleudert. Hier ist in einer großen eisernen Truhe ein unermeßlicher Schatz vergraben, auf welchem Behälter eine kleine Schatulle von Ebenholz, mit Elfenbein ausgelegt, steht. Ein Graf [[familie:vongersdorff|v. Gersdorf]], Besitzer dieses Guthes, ließ in der letzten Hälfte des 17ten Jahrhunderts unter Leitung eines sachkundigen Jesuiten daselbst nachgraben. Nach langen Mühen und Hindernissen, welche körperliche und gespenstische Wesen dem Sachgelingen entgegenstellten, gewahrte man endlich die Truhe, worüber man sofort dem Grafen Bericht erstattete. Dieser begab sich gleich an dem bezeichneten Ort, sahe mit seinen Augen die Truhe und die auf selbiger stehende Schatulle, auf welcher sich ein zusammengerolltes Pergamentblatt befand, das er wegzunehmen befahl. Es enthielt mit großer Schrift die Worte: „Wer dieses Kistchen öffnet, dem kostet es seinen erstgebornen, und wer sich dieser Lade bemächtiget, seinen zweiten Sohn.“ Der Graf, welcher nur zwei Söhne hatte, die er gleichartig liebte, erschrak heftig, ließ die Grube wiederum verschütten und der Schatz blieb ungehoben. //Quelle: [[autor:graeve|Heinrich Gottlob Gräve]], [[buch:volkssagen_und_volksthuemliche_denkmale_aus_der_lausitz|Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz]]. Reichel, Bautzen 1839, Seite 193// ---- {{tag>sagen gräve volkssagenundvolksthumlausitz oberlausitz baruthbautzen feuermann schatulle truhe ebenholz elfenbein schatz jesuit vongersdorff v2}}