[[sagen:sagenbuchlausitzII-123|<<< vorherige Sage]] | **[[capitel:hauptortssagen|Dritte Abtheilung: Ortssagen]]** | [[sagen:sagenbuchlausitzII-125|nächste Sage >>>]] ====== Das Waisenhaus zu Görlitz ====== Akten der Naturforsch. Gesellsch. zu Görlitz, Sektion für Alterth. No. 5. msc. In dem alten Waisenhause in [[geo:Görlitz]], welches mit der St. Annen-Kapelle in Verbindung steht und zugleich als Stockhaus((Anmerkung SagenWiki: Gefängnis (?) )) benutzt wurde, ist es nicht geheuer. Besonders in die untere Küche wagt Abends Niemand zu gehen. Ein vormaliger Züchtling, Namens Gersdorf, erschien einmal dort einer alten Aufwartefrau, die noch spät Abends in der Küche ein Bad nahm. Die Erscheinung saß in ihrer Züchtlingskleidung auf einem alten Schemel am Ofen und rauchte eine thönerne Pfeife. Die alte, gottesfürchtige und darum unerschrockene Frau ließ sich nicht stören; als sie das Bad verließ, war das Gespenst so anständig, aufzustehen, mit seinen klirrenden Fußschellen an die Herdflamme zu schreiten und sich dort indessen seine Pfeife anzuzünden. Auch sah die Alte ganz deutlich, wie Gersdorf nach dem Wasserkruge ging, mit der hohlen Hand Wasser schöpfte und trank. Als sie sich angekleidet hatte und die Küche verließ, saß Gersdorf noch immer auf seinem Schemel beim Ofen. Auch Bürgermeister Gobius und seine Frau gehen im Waisenhause um. Sie wandeln den langen Gang entlang bis zu der Stelle, wo ihre Bilder hängen, und verschwinden plötzlich. //Anmerkungen: [[sagen:sagenbuchlausitzi-155|Ueber Gobius vergl. I. 155.]]// //Quelle: [[autor:karlhaupt|Karl Haupt]], [[buch:sagenbuch_der_lausitz|Sagenbuch der Lausitz]], Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862// ---- {{tag>sagen karlhaupt sagenbuchderlausitz2 oberlausitz görlitz ortssagen waisenhaus spuk häftling gefängnis pfeife schemel ofen krug wasser gespenst bürgermeister v2}}