[[sagen:grimmds1-270|<<< zurück ]] | **[[capitel:grimmds1|Deutsche Sagen - Band 1]]** | [[sagen:grimmds1-272| weiter >>>]] ====== Der Nachtjäger und die Rüttelweiber ====== Prätorius Rübezahl II. 134–136. Die Einwohner des [[region:riesengebirge|Riesengebirgs]] hören bei nächtlichen Zeiten oft Jägerruf, Hornblasen und Geräusch von wilden Thieren; dann sagen sie: „der [[wesen:Nachtjäger]] jagt.“ Kleine Kinder fürchten sich davor und werden geschweiget, wenn man ihnen zuruft: „sey still, hörest du nicht den Nachtjäger jagen?“ Er jagt aber besonders die [[wesen:rüttelweibchen|Rüttelweiber]], welche kleine mit Moos bekleidete Weiblein seyn sollen, verfolgt und ängstigt sie ohn’ Unterlaß. Es sey dann, daß sie an einen Stamm eines abgehauenen Baumes gerathen, und zwar eines solchen, wozu der Hölzer (Holzbauer) „Gott waels!“ (Gott walte es) gesprochen hat. Auf solchem Holz haben sie Ruhe. Sollte er aber, als er die Art zum erstenmal an den Baum gelegt, gesagt haben: „waels Gott!“ (so daß er das Wort Gott hintan gesetzt), so gibt ein solcher Stamm keinem Rüttelweibchen Ruh und Frieden, sondern es muß vor dem Nachtjäger auf stetiger Flucht seyn. //Quellen: // * //[[autor:grimm|Brüder Grimm]], [[buch:grimmds|Deutsche Sagen]], Band 1, S. 360, 1816// ---- {{tag>sagen grimm deutschesagen1 riesengebirge prätorius rüttelweibchen riesengebirge nachtjäger rüttelweib flucht v2}}