[[sagen:graessesachsen529|<<< zurück]] | **[[capitel:graessesachsen1|Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen - Band 1]]** | [[sagen:graessesachsen531|weiter >>> ]] ====== Die Winselmutter bei Grünhain ====== Poetisch beh. v. Ziehnert. Bd. III. S. 119. In der Nähe von [[geo:Grünhain]] fließt der sogenannte Oswaldsbach, der seinen Ursprung von den Grenzgebirgen bei [[geo:Breitenbrunn]] und [[geo:Rittersgrün]] hat. An demselben soll um die Mitternachtsstunde ein gespenstiger Schatten auf- und niederhuschen, der beständig Klagetöne ausstößt. Das Volk nennt diesen die Winselmutter und erzählt sich, einst habe ein Jüngling, dem seine Geliebte die Treue gebrochen, in diesem, an vielen Stellen sehr tiefen und reißenden Bache seinem Leben ein Ende gemacht, seine ihn zärtlich liebende Mutter habe ihn zwar sieben Tage lang auf’s Sorgfältigste gesucht, aber doch seinen Leichnam nicht wiederfinden können und sei zuletzt selbst an Erschöpfung und gebrochenem Herzen gestorben. Ihr Loos sei nun, weil sie gegen Gottes weise Fügung gemurrt, ewig den Körper ihres ertrunkenen Sohnes vergeblich unter steten [[typ:klage|Klagen]] und Wimmern suchen zu müssen. //Quelle: [[autor:graesse|Johann Georg Theodor Grässe]]: [[buch:sagenschatzsachsen|Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen]], Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 473// ---- {{tag>sagen grässe sagenschatzsachsen1 erzgebirge grünhain selbstmord geisterstunde untreu fluch wehklage v2}}