[[sagen:dsbb0401|<<< zurück]] | **[[buch:deutsches_sagenbuch_ludwig_bechstein|Deutsches Sagenbuch]]** | [[sagen:dsbb0403|weiter >>>]] ====== Die Teufelsmauern ====== Vom alten [[burg:burgregenstein|Felsenschlosse Regenstein]] bei [[geo:blankenburgharz|Blankenburg]] an erblickt man in der Richtung nach [[geo:Gernrode]] und [[geo:Ballenstedt]] zwischen diesen Städten und [[geo:Quedlinburg]] hochgegipfelte Felsenreihen, die, von ferne gesehen, Mauertrümmern ganz ähnlich erscheinen und öfters unterbrochen sich erstrecken; sie ähneln alten Festungsmauern, in die mit Kanonenkugeln Breschen geschossen sind, und bieten manches phantastische Gebilde dar. Die Sage geht, daß, als Gott der Herr die Erde geschaffen, so habe der [[wesen:Teufel]], als Urkommunist, begehrt, mit ihm zu teilen, und alsbald in dieser schönen [[region:harz|Harzgegend]] begonnen, sein Reich abzugrenzen. Vor allem habe er sich den Harzwald mit seinem Thronberge, dem [[region:Brocken]], seinen Pfuhl bei [[geo:Thale]] und so manches andere vorbehalten, Orte, die er auch bis dato noch nicht gänzlich aufgegeben, und dem lieben Gott das platte Land vergönnt. Und damit ihm sein Lieblingsgebirge, und darin sein Bad, sein Bette, seine Kanzel und seine Mühlen, um so sicherer bleibe, habe er begonnen, dasselbe mit einer riesigen Felsenmauer zu umwallen. Der liebe Gott sah dem Werke des Teufels eine Zeitlang zu, bis er ihm ein Ende machte und mit einem Zucken seiner Augenwimper die Mauer brach. Wer von Gernrode nach Quedlinburg den Fußweg geht, geht mitten durch die Mauer wie durch ein Nadelöhr. //Quellen:// * //[[autor:bechstein|Ludwig Bechstein]]: [[buch:deutsches_sagenbuch_ludwig_bechstein|Deutsches Sagenbuch]]. Meersburg und Leipzig 1930, S. 280// ---- {{tag>sagen bechstein deutschessagenbuch harz burgregenstein blankenburgharz teufelsmauer teufel brocken thale v2}}