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 +====== Die Zerstörung vom Frankenberg und vom Jungfernstein ======
  
 +Vor alten Zeiten lebte dort oben auf dem alten Schlosse ein eben so reicher als mächtiger Graf, der weit und breit hin zu befehlen hatte. Und wirklich hat er auch gar gewaltig geherrscht; denn es konnte ihm Keiner widerstehen. Da wurde der liebe Herrgott endlich doch seiner satt und sandte einen noch mächtigeren Feind ins Land und über den Grafen, die Heiden, die man auch Hunnen nannte.
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 +Die belagerten das Schloß und warfen Feuer hinein. Als nun der Graf sah, daß er sich nicht mehr lange halten und dem Feinde in die Hände fallen würde, so beschloß er, wenigstens sein einziges, gar bildschönes Töchterlein zu retten und es mit einer Zofe durch einen unterirdischen Gang nach dem Kloster Frauenbreitungen zu schicken. Die beiden erreichten auch glücklich den nahen Wald. Als ihnen hier jedoch das Kriegsgeschrei der Feinde immer näher zu kommen schien, flüchteten sie sich auf eine alte Eiche. Zum Unglück war ihnen ein kleines Hündlein
 +aus dem Schlosse gefolgt, welches sie durch sein Bellen an den herankommenden Feind verrieth. Sie mußten von
 +ihrem Versteck herunter, wurden geschändet und dann ermordet.
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 +Der Graf aber, als er Alles verloren sah, setzte sich geharnischt auf seinen Streithengst und sprengte aus dem obersten Fenster des Thurmes herab in den tiefen Graben, wo er das Genick brach. Dort aber, wo das Fräulein mit ihrer Zofe so schändlich ermordet worden, haben sie zum ewigen Gedächtniß einen Stein gesezt, der noch bis heutigen Tags der Jungfernstein genannt wird. Er steht an der Stelle, wo der sogenannte alte Kutschenweg von dem Schlosse in den nach Frauenbreitungen führenden Fahrweg einmündet.
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 +Nach einer andern Sage wurde der Graf unten im Thal von den Feinden besiegt, sprengte nach der Burg zurück und stürzte hier, da die Zugbrücke aufgezogen war, in den tiefen Wallgraben und brach das Genick.
  
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