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+ | ====== Von der weißen Frau auf dem Kraienberg ====== | ||
+ | a) "Wir hatten vördessen einen alten Nachbar," | ||
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+ | b) "Der Schneider von Kieselbach", | ||
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+ | Nun schlief eine Frau, die bei dem Schneider zur Miethe wohnte, oben auf dem Vorplatze. Die erzählte drei Morgen hinter einander ihrer Hausfrau unten, daß in der vergangenen Nacht eine weiße Frau ganz verschleiert und mit weißen Handschuhen an den Händen die Treppe heraufgekommen, | ||
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+ | Mutterseelenallein stand er bald darauf vor dem Keller und vor ihm die weiße Frau mit einem bildschönen Kinde an der Hand. Sie hieß ihn willkommen und eintreten. Der Schneider that, wie ihm geheißen. Dann zeigte die Frau mit dem Finger auf eine Stelle des Fußbodens und sprach: "Komme am neunten Tage von heute an wieder hierher, bringe aber eine Hacke mit, thue hier drei Schläge auf diesen Platz und ich werde Dir dann sofort wieder erscheinen. Du darfst Dich aber nicht vor mir entsetzen, denn ich komme Dir nicht wie heute, sondern in einer andern Gestalt und geharnischt vor. Es geschieht Dir kein Leid, Du wirst vielmehr einen reichen Schatz heben, mit dessen Hülfe Du dann auch Deine dritte Frau los werden kannst. Das verlange ich von Dir. Doch halte gegen Jedermann reinen Mund! Und hiermit war Frau und Kind verschwunden. Der Schneider, dem es hierbei immer gruseliger wurde, eilte nun so schnell wie möglich nach Haus. An Schlaf aber war nicht zu denken. | ||
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+ | Die Geschichte lag ihm 8 Tage lang schwer im Gemüthe. Da erzählte er es endlich am neunten Tage seinem Schwager und noch einem Vetter. Die erboten sich mit ihm zu gehen. Als sie aber darauf den Keller betraten, war es ihnen, als bräche draußen der ganze Wald und über ihnen das ganze Gewölbe zusammen, und der Schneider stürzte auf den von der Frau bezeichneten Fleck so hart der Länge nach hin, daß er durch den Sturz sogar ein Hand großes Stück aus einem seiner dunkelblauen Strümpfe verlor und daß er sich so arg prellte, daß ihn die beiden Anderen mehr todt als lebendig wegtragen mußten. | ||
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+ | Trotzdem ließ es den Schneider immer noch nicht ruhen, denn er holte später noch einen Jesuiten aus dem Fuldaischen, | ||
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