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+ | ====== Der Keulen- oder Augustusberg ====== | ||
+ | Zu den schönsten Höhen im lieblichen Berglande der westlichen Lausitz Sachsens gehört der sagenumsponnene Keulen- oder Augustusberg. Er ist von Pulsnitz aus nach zweistündiger Wanderung in nördlicher Richtung bequem zu erreichen und erhebt sich unweit des Kirchdorfes Oberlichtenau. Seine Höhe über dem Meeresspiegel beträgt 413 Meter. Die ihn umgebenden Täler liegen 200 Meter tiefer als sein Gipfel, so daß der Keulenberg dem Wanderer Achtung abzwingt. Auf die Höhe des Berges führen gute Wege, die durch Wegweiser und Kalkanstriche genügend gekennzeichnet sind, so daß ein Verirren ausgeschlossen ist. – Der Keulenberg besteht aus zwei Kuppen, dem großen und dem kleinen Keulenberge. Beide liegen gegen 20 Minuten auseinander und sind durch einen Sattel verbunden. Aufgebaut ist der Berg aus Granit, der hier und da in gewaltigen Felsenmassen zu Tage tritt. Nadelwald bedeckt ihn über und über, doch ziehen sich an einzelnen Stellen Feldstreifen weit hinauf. Alte Leute bezeichnen den Berg schlechtweg als den „Keulen“. In frühesten Zeiten nannte man ihn „Radewitz“. Von jeher ist dieser Berg berüchtigt durch seine Sagen von Berggeistern, | ||
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+ | Der große Keulenberg endet in drei scharf gezeichneten Felsenspitzen. Einzelne Granitmassen ragen gleich Keulen empor, die wohl auch zu dem Namen „Keulenberg“ Veranlassung gegeben haben mögen. Diesen Berg, nebst dem Eierberge und Gückelsberge bei Pulsnitz, pflegte man im 17. Jahrhunderte die drei großen Landprediger zu nennen. Der Pulsnitzer((Vorlage: | ||
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+ | Auf der nördlichen Felsenkuppe des großen Keulenberges stehen die Trümmer eines ehemaligen Jagdschlößchens, | ||
+ | ab, und seitdem liegt das Häuschen auf der nördlichen Felsenspitze in Trümmern. Dieses Jagdschloß wurde von der Gräfin von Holzendorf zu Lichtenau im 18. Jahrhundert erbaut. Dasselbe bestand aus zwei Stockwerken. Zu dem obersten führte von außen eine Freitreppe, deren Reste noch deutlich vorhanden sind. Die inneren Wände der Ruine zeigen selbst noch Spuren von ehemaligen Freskogemälden. Im Jahre 1813 hielt der König von Preußen hier oben mit seinen Feldherren Kriegsrat. – Reges Leben herrschte in diesem Jagdschlößchen alljährlich am „Maria-Heimsuchungstage.“ An diesem Tage wurde auf dem Augustusberge ein großes Scheibenschießen abgehalten. Die Schloßbesitzer von Oberlichtenau spendeten als Geschenk für den besten Schützen einen silbernen Becher, der mit dem Wappenbild jener Herren gezieret war. Auch schenkten sie Geldmünzen und Gebackenes. Letzteres warfen die Spender von dem aufwärts zum Jagdschlosse führenden Gange unter das unten versammelte Volk. Aus meilenweiter Ferne kamen Schützen und Zuschauer zu diesem beliebten Feste. Die Bewohner in der ganzen Umgegend freuten sich schon lange vorher auf diesen Tag, auf das Bergfest. An diesem Freudentage war der ganze Berg förmlich lebendig. Die hier oben versammelten Menschen zählten manchmal nach Tausenden. Man glaubte, auf einem großen Jahrmarkte zu sein. Zelte und Buden waren aufgeschlagen. Musikanten spielten, fahrende Sänger traten auf. | ||
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+ | Die südliche Felsenspitze trägt einen aus Balken hergestellten Aussichtsturm. Derselbe wurde zum Zwecke der mitteleuropäischen Gradmessung errichtet. Eine bequeme Treppe führt hinauf. Die Aussicht von hier oben aus ist geradezu überraschend, | ||
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+ | Am Fuße dieses Aussichtsturmes steht seit dem Jahre 1899 das Bismarckdenkmal, | ||
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+ | Was Bismarck uns errungen:\\ | ||
+ | Des Volkes Einigkeit, | ||
+ | Laßt alle treu uns halten\\ | ||
+ | Bis in die fernste Zeit!\\ | ||
+ | 1815–1898.\\ | ||
+ | Errichtet im Jahre 1899.\\ | ||
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+ | Auf der mittleren Felsenspitze des großen Keulenberges steht ein einfaches Denkmal, ein 50 Fuß hoher Obelisk, errichtet zur Erinnerung an das 50 jährige Regierungsjubiläum des Königs Friedrich August des Gerechten von Sachsen. Dieser Denkstein trägt an seiner Südseite folgende Inschrift: | ||
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+ | Friedrich August\\ | ||
+ | dem fünfzigjährigen Vater\\ | ||
+ | seiner treuen Sachsen\\ | ||
+ | von jubelnden Kindern\\ | ||
+ | den 15. September\\ | ||
+ | 1818.\\ | ||
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+ | Die erste Veranlassung zur Errichtung dieses Denkmales gab der damalige Königliche Förster Lüttich in Laußnitz. Durch ihn wurde ein Verein ins Leben gerufen, der weder Kosten noch Anstrengung scheute, in das Angefangene zur Ausführung zu bringen. Die Erbauer des Denkmales waren die Steinarbeiter Gotthelf Buhle aus Lomnitz und Christoph Schirge aus Höckendorf. Außerdem waren noch zehn Gesellen mit tätig. Da der Obelisk in der Nähe von Laußnitz bei Königsbrück angefertigt wurde, so mußte derselbe hinauf auf den Keulenberg transportiert werden. Das war keineswegs eine leichte Arbeit. Sie war mit großen Anstrengungen und sogar mit Lebensgefahr verknüpft. Der Obelisk besteht aus vier Teilen, aus Fuß, Würfel, Gesims und Kegel. Jeder Teil mußte einzeln auf den Berg geschafft werden. Das erste Stück des „Postamentes“ wurde mit 6 Ochsen, der Würfel, auf dem die Säule steht und der 50 Zentner wog, mit 18 Ochsen, das Gesims mit 4 Ochsen und die eigentliche Säule, 22 Fuß lang, aus einem einzigen Granitsteine gehauen und 60 Zentner schwer, wurde ebenfalls mit 18 Ochsen auf den Berg gefahren und zwar von Laußnitz über Höckendorf und Großnaundorf. Jede Auffahrt dauerte 10 Stunden. Der Tag der Denkmalsenthüllung lockte zahlreiche Zuschauer und Festteilnehmer herbei. Am 15. September 1818 fand diese großartige Feier statt, deren Verlauf von Augenzeugen wörtlich wie folgt beschrieben wird: | ||
+ | „Man hatte zu dieser Feier das schon damals sehr baufällige Berghäuschen in stand setzen lassen, so daß es sehr brauchbar war. Der aus 242 Personen verschiedenen Standes bestehende Verein deckte auch den zum Feste erforderlichen sehr bedeutenden Aufwand. Nahe der Säule, in hochgewölbter laubiger Nische, war das Bild des gefeierten Königs aufgestellt, | ||
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+ | „Das ganze Land ist eine Opferflamme!\\ | ||
+ | Heil unserm König! Heil dem ganzen Stamme!“\\ | ||
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+ | Nachdem die Musik hier kräftig eingefallen war, traten die beiden jugendlichen Priesterinnen dem Bilde des Königs näher, und eine derselben, den vom Altare genommenen Kranz in der Hand, sprach mit sehr gelungenem Vortrage ein Gedicht. Bei den Worten: „Streuet Blumen aus, Schwestern!“ stellten die Jungfrauen durch das Ausschütten ihrer Blumenkörbchen einen dem Hochgefeierten zu Füßen gelegten, lebenden reizvollen Blumenkranz dar, wobei die Rednerin mit Hilfe ihrer Gefährtin das Jubelbild mit dem Opferkranz krönte, und bei Vollmusik ertönte aus aller Munde der Festgesang: „Heil Dir im Jubelkranz, Vater des Vaterlands, Heil König Dir!“ – Hierauf brachte der Hofrat Böttger dem Jubelkönige ein dreimaliges Lebehoch, in welches die Menge freudig einstimmte, wobei die Schützen präsentierten und 101 Kanonenschüsse fielen. – | ||
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+ | Nach dieser Feierlichkeit wurden die Tafeln geordnet, wo das Ganze einem wohlversorgten Lustlager glich, und wo Tausende ihre Pokale auf ein noch recht langes Leben des geliebten Königs erhoben und leerten. Herrliche Toaste wurden durch den Hofrat Böttger und andere ausgebracht. Nachmittags gegen 4 Uhr stellten sich die Greise nochmals vor das Bild des Königs, und nachdem der Schullehrer Hapatzky aus Oberlichtenau eine Rede gesprochen hatte, stimmten die Greise das Lied an: „Nun danket alle Gott!“ – Das Musikchor fiel mit ein, sowie tief ergriffen die ganze Umgebung. Nachdem die Sonne sich geneigt und auch den Berg nebst seinem Festvereine in Dunkel gehüllt hatte, wurde durch fünf Kanonensalven der Anfang eines Feuerwerks verkündet, bei dessen Beschluß über einem in Blau brennenden Vivat des teuren Königs Name flammte. Hierauf folgte im Saale ein glänzender Ball, und auch im Waldhäuschen bewegten sich fröhliche Tänzer. Den ganzen Berg beleuchtete bis zur Dämmerung des nächsten Morgens ein brennender Holzstoß, und nah und fern brannten zugleich auf Sachsens Höhen himmelansteigende Opferflammen.“ – | ||
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+ | An diesem Jubeltage wurde dem Berge der Name „Augustusberg“ gegeben. – | ||
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+ | Um den Keulenberg hat die Sage einen lieblichen Kranz geflochten. Wie schon erwähnt, führte der Augustusberg in frühesten Zeiten den Namen „Radewitz.“ Damals soll der Berg eine altheidnische Opferstätte gewesen sein. Auf dieser Höhe stand ein Altar des Wendengottes Radegast. [269] Noch lange nach Einführung des Christentumes loderten von der Höhe des Radewitz aus Opferflammen empor. Heimlich versammelten sich hier oben zum Opferdienste Leute aus der Umgegend, die bereits zum Christentume übergetreten waren. Das Wallfahrten nach diesem Berge hat das Volk auch niemals aufgegeben. Zu manchen Zeiten soll der alte Heidengott Radegast, der über das Klingen der Glocken aus den umliegenden Dörfern sehr erzürnt sei, die am Berge arbeitenden Leute schrecken und ängstigen. Als im 18. Jahrhundert einmal Gräfenhainer Bauern in der Heuernte am Fuße des alten Opferberges beschäftigt waren, kam plötzlich eine finstere Wetterwolke dahergebraust. Aus ihr regnete es Steine, so groß, wie eine Mannesfaust. An dem Berge aber leuchtete es wie blaue Flammen auf, und es dröhnte wie ferner Donner. Der Sturm schnitt das Gras von der Erde weg, wie wenn es mit einem Scheermesser abgeschoren worden wäre. Die Heuschober aber wurden aufgehoben und verschwanden in der Luft. Da sagte eine Tagelöhnerin zu ihrem Manne: „Komm, wir wollen nach Hause gehen! Hole das Zeug, der jüngste Tag kommt!“ Unerschrocken aber antwortete jener: „Du Närrin, wenn der jüngste Tag kommt, dann brauchen wir das Zeug nicht mehr.“ – Man will auch gesehen haben, wie zu gewissen Zeiten feuerige Flammen vom Berge aus gen Himmel aufschlugen. – | ||
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+ | Die Sage erzählt ferner von Riesen, die einst auf dem Keulenberge gewohnt haben sollen. Dieselben lebten aber mit einer anderen Riesenfamilie auf dem Kolmberge bei Oschatz in Unfrieden. Sie warfen sich mit Riesentannen und mit Steinen von vielen Zentnern Gewicht. In jeder der beiden Familien befand sich ein Jüngling. Zur Freude ihrer Eltern überragten diese alle ihre Verwandten an Größe und Schönheit. Beide Jünglinge liebten ein und dasselbe Mädchen, nämlich Bila, die bildschöne Tochter des Elbgaufürsten, | ||
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+ | Einst war dessen Töchterlein auf einem Spaziergange an dem Ufer eines Baches eingeschlummert. Eine giftige Schlange nahte der ahnungslosen Schläferin und wollte sie beißen. Das bemerkte aber der junge Hirte, der in der Nähe die Schafe weidete. Er eilte herzu und erschlug die Schlange. Bila, die Tochter des Elbgaufürsten, | ||
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+ | Von der Burg, welche die Riesen oben auf dem Keulenberge bewohnten, sollen die drei gewaltigen Felszacken, die auf dem großen Keulenberge emporragen, noch ein Rest sein. Umgeben war die ehemalige Burg der Riesen mit gewaltigen Steinwällen, | ||
+ | Wie die Sage ferner berichtet, stand vor Jahrhunderten am Abhange des großen und des kleinen Keulenberges je ein Kloster. Beide wären miteinander durch einen unterirdischen Gang verbunden gewesen. Es befindet sich unter dem nördlichen Felsen, auf dem die Ruine des ehemaligen Jagdschlosses ruht, ein unterirdischer, | ||
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+ | Auf dem großen Keulenberge soll auch ein Schatz vergraben liegen, der noch auf die Aufhebung wartet. Bewacht wird der Schatz, wie die Leute sich erzählen, von einem feuerigen Ziegenbocke und von vielen Zwergen. Auch erzählt man, daß einst auf dem Keulenberge ein großer Kriegsschatz vergraben worden sei. Man vermutet, daß die früheren Besitzer des Rittergutes und Schlosses in Oberlichtenau zur Kriegszeit hier oben ihre Schätze vor den die Dörfer und Städte plündernden Feinden durch Vergraben in Sicherheit gebracht haben. Ob diese Schätze wieder gehoben worden sind, ist nicht bekannt. Allgemein ist in der dortigen Gegend aber der Glaube verbreitet, daß jene Schätze noch auf den glücklichen Finder warten. Als vor Jahren oben auf dem großen Keulenberge neben dem im Jahre 1862 erbauten Restaurant eine Kegelbahn angelegt wurde, fand man eine Anzahl Münzen von seltsamer Form. Die meisten derselben waren Engelsgroschen, | ||
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+ | Vor Jahren fuhr ein Bauer aus dem nahen Dorfe Gräfenhain auf einem Wagen Holzscheite nach Pulsnitz, um dieselben an die dortigen Töpfer zu verkaufen. Die Geschäfte gingen auch gut, und der Mann setzte seine Holzscheite für einen hohen Preis ab, so daß er frohgelaunt im nächsten Gasthause sich einen frischen Trunk gönnte. Hier saßen verschiedene Bürger aus Pulsnitz, die er kannte und die eben ein gemütliches Spielchen machten. Der Fuhrmann sah dem Spiel eine kurze Zeit zu und bekam bald Lust, mitzuspielen. Die Freunde waren einverstanden. Es dauerte aber gar nicht lange, so hatte der Bauer sein für die Holzscheite gelöstes Geld verspielt, und mißmutig und mit sich selbst nicht mehr einig, trat er seine Heimfahrt an. Es war bereits Nacht, als er aus Pulsnitz hinausfuhr. Unterwegs überlegte der Bauer, was er daheim wohl sagen solle, wenn seine Frau nach dem Gelde fragen werde; denn daß er es verspielt hatte, das durfte sie doch nicht erfahren, da es ihm sonst nicht gut ergehen könnte. Doch wie er auch sann, ihm kam kein rettender Gedanke. Schon war er am Fuße des Keulenberges angekommen, über den sein Weg ihn führte. Da sieht der Bauer, daß vor ihm her ein graues Männchen geht, endlich stehen bleibt und ihn fragt, ob es nicht auf dem Wagen mit Platz nehmen dürfe. Der Bauer nickt zustimmend, und das Männchen steigt auf. Da fragt der Fahrgast den Fuhrmann, woher er denn komme, und warum er so traurig sei. Der Bauersmann klagt ihm seine Not. „Nun“, spricht das Männlein, „Ihr könnt Euch ja leicht helfen. Seht, hier stehen noch viele Scheite im Walde, ladet doch diese auf, nehmt sie mit heim und sagt zu Eurer Frau, daß die Pulsnitzer kein Holz gebraucht hätten.“ Dieser wohlgemeinte Vorschlag gefiel dem Bauer, und das Männlein kam ihm vor wie ein rettender Engel. Schnell entschlossen stieg der Bauer vom Wagen und lud die Scheite, welche gerade am Wege standen, auf, die er dann gelegentlich schon wieder an Ort und Stelle zu bringen gedachte, um nicht etwa späterhin als Holzdieb bestraft zu werden. Das graubärtige Männlein half gar fleißig mit aufladen, und bald war der Wagen gefüllt. Ein Stein war dem Bauer nun vom Herzen gefallen. Erleichtert atmete er auf, nahm wieder Platz mit seinem Retter auf dem beladenen Wagen und trieb die Pferde zur Eile an, um nicht gar zu spät in Gräfenhain einzutreffen. Die bedauernswerten Pferde mußten freilich tüchtig ziehen, doch die Höhe des Berges war ja erreicht, und nun ging es abwärts. – Als der Bauer unten am anderen Ende des Berges angekommen war, stieg das Männchen vom Wagen ab. Es nahm Abschied von dem Bauer, dankte ihm für die Liebenswürdigkeit und schlug darauf einen seitwärts abbiegenden Waldweg ein. Nun war der Fuhrmann wieder allein. Noch ein Weg von einem halben Stündchen lag vor ihm, ein Weg, der fast immer auf der Ebene hinführte. Wie er eine kleine Strecke gefahren war, bemerkte er, daß die Pferde kaum noch den Wagen fortzubringen vermochten, und doch war das Schleifzeug gelöst. Da er glaubte, die Pferde wären von den gehabten Anstrengungen des Tages zu sehr ermüdet, warf er eine Anzahl Scheite vom Wagen herab, um die Last zu erleichtern. Die Pferde zogen von neuem an. Doch weit kamen sie nicht. Der Wagen war nicht mehr von der Stelle zu bringen. Der Bauer sah zu seinem größten Verdruß sich genötigt, noch einmal eine Anzahl Scheite abzuwerfen. Die Pferde brachten den Wagen nun wieder ein Stück weiter, bis sie von neuem keuchten und schnaubten und endlich stehen blieben. Der Wagen war bis an die Achsen eingesunken und nicht mehr von der Stelle zu bringen. Da ging dem Bauersmann doch die Geduld aus, und in vollem Aerger warf er sämtliche Scheite vom Wagen herab, mochte daheim die Frau auch schelten, er hatte nicht Lust, noch länger in der rabenfinsteren Nacht sich herumzutreiben, | ||
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+ | "Einst war ein Mann aus [[geo: | ||
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+ | Er kam in ein Gewölbe, in dem große, mit Gold und Silber gefüllte Kästen standen. Schnell lief er wieder hinaus und holte den Karren, um eine der Kisten mitzunehmen. Aber er konnte den Gang mit dem Gewölbe nicht wieder finden. Der Eingang war spurlos verschwunden. Wie bereute es der Mann jetzt, nicht wenigstens soviel mitgenommen zu haben, als er in den Taschen hätte bergen können! Doch war es leider auch dazu zu spät. Er mußte nun zeitlebens ein armer Mann bleiben. | ||
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+ | So sehen wir also, wie der Keulen- oder Augustusberg des Interessanten viel bietet. Es sollten Touristen, welche die [[region: | ||
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