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 +====== Der Schaaz offen alle Liebestein ======
  
 +Offen alle [[burg:burgliebensteinthueringen|Schloß]] öbern Suirbuirn((über dem Sauerbrunnen (Liebenstein))) da sah((soll)) e Schahz steh, den hunn se emah wollt he.((den haben sie einmal wollen heben)) Da hunn se den Jesewitter((Jesuiten)) geholt, der hat den Geist mutt((müssen)) zitihr, u hat en mutt frehg,((fragen)) buhmiht((womit)) das Gehld versazt wär? Da hat der Geist gesuin, es wer mit en schwairze Huhn versatzt; se söllen sich awwer in Aicht nahm, daß se kei Huhn näme, bu au nert((nur)) e einzig wiss Federche drun wer, sust bräch en der Tüfel den Hahls. Nu wair enner debei, den hieß me((man)) Nakkelkappe, der suhk, e wöll e schwairz Huhn schaff, die soll kei wiss Federche ha. U bihs Awwed((Abend)) wuir, da kuhm Nakkelkapp u braicht e schwairz Huhn, un der wair kei wiss Federche meh zu sinn; awwer se hatt eine gehatt im Schwanz, die hatt'r Nakkelkapp uisgerauft. Bihs nu ellef geschluihe hatt, da sein se enuffer((hinauf)) offs all Schlohs gegange, u hunn e Lohch gegrahbe, buhs en der Jesewitter gesuint((gesagt)) hatt. U dernach, da nummen se Nakkelkappe si Huhn, u hillens driwwer, u numme e Messer, u stachens in de Brust, u ließe das Blut eniner tränfel ins Loch. Bih awwer kummt((kaum)) e Pair Trapfe Blut eningeschprost wairn in das Lohch, da geschah e Gepoller, ens((als)) bann d's gahnz Schlohs zesummebräch, u da riefs: Allewihl wih ich erst dem Racker den Hahls ömdreh, der der Huhn de wiss Fehder uissen Schwanz gerauft hat! - U da kuhm e Deink,((Ding)) es bih e Geisbohk, das fuihr off se enihner, u stieß off se lohs, um((am)) meiste awwer off Nakkelkappe. Da derschrahken se u resse uis, u stuirzte enner übern annere her, u das Hörnerdeink stieß ummer off se lohs, bis se e gahnz Stöck wiht vom alle Schloss ewekker((hinweg)) wairn. U se kumme all meh tod ens lebendig heim. Um meiste awwer wair Nakkelkapp zugericht; u drei Tai((Tage)) druff, da wair e todt. Un au die annere die mutten sich ins Bett leh, wuirn krahnk, u ihr Lahte wair kenner widder ofs all Schlohs ze brenge.
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 +====== Der Schatz auf dem alten Liebenstein ======
 +Auf dem alten [[burg:burgliebensteinthueringen|Schloß]] über dem Sauerbrunnen (Liebenstein) da soll ein Schatz stehen, den haben sie einmal wollen heben. Da haben sie einen Jesuiten geholt, der hat den Geist müssen zitieren, und hat ihn müssen fragen womit das Geld versetzt wäre. Da hat der Geist gesagt, es wäre mit einem schwarzen Huhn vesetzt; sie sollen sich aber in Acht nehmen, dass sie kein Huhn nehmen, bei dem nur ein einziges weißes Federchen dran wäre, sonst bricht ihm der [[wesen:Teufel]] den hals. Nun war einer dabei, den hieß man Nakkelkappe, der sagte, er will ein schwarzes Huhn beschaffen, das soll kein weisses Federchen Haben. Und bis Abend war, da kommt Nakkelkapp und bringt ein Schwarzes Huhn, an dem war kein weißes Federchen mehr zu sehen; aber es hatte eine im Schwanz gehabt, die hatte Nakkelkapp ausgerupft. Wie es elf geschlagen hat, sind sie hinauf aufs Schloß gegangen, und haben ein Loch gegraben, wie es der Jesuit gesagt hat. Und danach, da nehmen sie Nakkelkappe sein Huhn, und halten es drüber, und nehmen ein Messer, und stechen es in die Brust, und lassen des Blut hinein träufeln ins Loch. Wie aber kaum ein paar Tropfen Blut eingespritzt waren in das Loch, da geschah ein Gepolter, als wenn das ganze Schloß zusammenbräche, und da rief es "Alleweil will ich erst dem Racker den Halz umdrehen, der dem Huhn die weiße Feder au dem Schwanz gerupft hat!" - Und da kommt ein Ding, wie ein Geißboch, das fuhr auf sie nieder, und stieß auf sie los, am meisten aber auf Nakkelkappe. Da erschraken sie und rissen aus, und stürzten einer übern anderen her und das Hörnerding stieß immer auf sie los, bis sie ein ganzes Stück weit vom alten Schloss hinweg waren. Und sie kommen alle mehr tod als lebendig heim. Am nmeisten aber war Nakkelkapp zugerichtet; und drei Tage darauf, da war er tod. Und auch die andern die mussten sich ins Bett legen, wurden krank, und ihr Leben war keiner wieder auf das Schloß zu bringen.
  
 //Quellen:// //Quellen://
-  * //[[autor:bechstein|Ludwig Bechstein]] - [[buch:tss|Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes]], Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung// +  * //[[autor:bechstein|Ludwig Bechstein]] - [[buch:tss|Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes]], Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung, Band IV, Seite 207-209// 
  
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