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 ====== Der gehobene Schatz ====== ====== Der gehobene Schatz ======
  
-Manche sagen auch, daß der Schatz in der Arnsburg gehoben worden, und erzählen Folgendes: In Seega lebte vor einigen achtzig Jahren ein armer Drescher Namens Weishaupt. Dem träumte einmal, auf der Arnsburg standen zwei Kisten voll Gold und Schäße, die wären ihm bescheert und er solle sie heben. Er war aber zu zaghaft, das allein zu thun, und erzählte dem Schulzen seinen Traum, und verhieß ihm, wenn er zur Schatzhebung behülflich sein wolle, den halben Antheil. Wie der Schulze von diesem Traum hörte, erinnerte er sich, daß solche Träume manchmal eintreffen, gönnte dem Drescher das bescherte Glück nicht, und gedachte 3 allein zu gewinnen. Daher warnte er jenen, und sagte ihm, daß bei jeder Schatzhebung insgeheim die Geister sich grimmiglich anließen, auch einem, wenn das Geringste versehen würde, sicher den Hals umdrehten, und daß er für sein Theil nicht theilnehme. Damit schreckte er den Drescher ab, daß dieser abstand, und in der Nacht ging der schlaue Schulze mit seinem Freund dem Papiermüller hinauf auf die Arnsburg, und hoben den Schatz fast ohne Mühe. Dieser lag in zwei steinernen Kisten, jede fast zwei Ellen lang, voll Gold und Edelsteine. In derselben Nacht träumte Weishaupt abermals, daß jetzt der Schatz gehoben werde. Er aber fürchtete sich, und mochte sich nicht auf den Berg wagen.+Manche sagen auch, daß der Schatz in der [[burg:arnsburgseega|Arnsburg]] gehoben worden, und erzählen Folgendes: In [[geo:Seega]] lebte vor einigen achtzig Jahren ein armer Drescher Namens Weishaupt. Dem träumte einmal, auf der Arnsburg standen zwei Kisten voll Gold und Schäße, die wären ihm bescheert und er solle sie heben. Er war aber zu zaghaft, das allein zu thun, und erzählte dem [[lex:schultheiss|Schulzen]] seinen Traum, und verhieß ihm, wenn er zur Schatzhebung behülflich sein wolle, den halben Antheil. Wie der Schulze von diesem Traum hörte, erinnerte er sich, daß solche Träume manchmal eintreffen, gönnte dem Drescher das bescherte Glück nicht, und gedachte 3 allein zu gewinnen. Daher warnte er jenen, und sagte ihm, daß bei jeder Schatzhebung insgeheim die Geister sich grimmiglich anließen, auch einem, wenn das Geringste versehen würde, sicher den Hals umdrehten, und daß er für sein Theil nicht theilnehme. Damit schreckte er den Drescher ab, daß dieser abstand, und in der Nacht ging der schlaue Schulze mit seinem Freund dem Papiermüller hinauf auf die Arnsburg, und hoben den Schatz fast ohne Mühe. Dieser lag in zwei steinernen Kisten, jede fast zwei Ellen lang, voll Gold und Edelsteine. In derselben Nacht träumte Weishaupt abermals, daß jetzt der Schatz gehoben werde. Er aber fürchtete sich, und mochte sich nicht auf den Berg wagen.
  
 Der muthige Schulze wurde reich, und der fürchtsame Drescher blieb arm, wie er gewesen war. Man hat lange im verfallenen Burggemäuer die Stelle sehen können, wo der eine Kasten eingemauert gestanden hat. Der muthige Schulze wurde reich, und der fürchtsame Drescher blieb arm, wie er gewesen war. Man hat lange im verfallenen Burggemäuer die Stelle sehen können, wo der eine Kasten eingemauert gestanden hat.
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