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 ====== Die Frau von Weissenburg ====== ====== Die Frau von Weissenburg ======
  
-[[vip:FriedrichIIIvonGoseck|Graf Friedrich, Pfalzgraf zu Sachsen]], wohnte in dem [[region:osterland|Osterlande]] auf dem Schlosse [[geo:Zscheiplitz|Schiepelitz]] und hatte ein überaus schönes Weib, die hieß Adelheide und war des Herzogen von Sachsen Tochter. Die hatte [[vip:ludwigderspringer|Ludewig der zweite]] aus dermaßen lieb und hätte sie gerne zu der Ehe gehabt, wenn sie ihren Herrn nicht mehr hätte. Dasselbige Weib trug wieder große Liebe zu dem Landgrafen und legte mit ihm an, daß er bei Schieplitz jagte, sie wollte ihren Herrn dazu bringen, daß er das wehren sollte. Also kam Landgraf Ludewig mit seinen Hunden und bließ sein [[typ:Horn]] und jagte mit Geschrei; dieweil saß der Pfalzgraf in einem Bade, wie das zuvor von dem Weibe geschicket und bestellt war.+[[vip:FriedrichIIIvonGoseck|Graf Friedrich, Pfalzgraf zu Sachsen]], wohnte in dem [[region:osterland|Osterlande]] auf dem Schlosse [[geo:Zscheiplitz|Schiepelitz]] und hatte ein überaus schönes Weib, die hieß Adelheide und war des Herzogen von Sachsen Tochter. Die hatte [[vip:ludwigderspringer|Ludewig der zweite]] aus dermaßen lieb und hätte sie gerne zu der Ehe gehabt, wenn sie ihren Herrn nicht mehr hätte. Dasselbige Weib trug wieder große Liebe zu dem Landgrafen und legte mit ihm an, daß er bei Schieplitz jagte, sie wollte ihren Herrn dazu bringen, daß er das wehren sollte. Also kam Landgraf Ludewig mit seinen Hunden und bließ sein Horn und jagte mit Geschrei; dieweil saß der Pfalzgraf in einem Bade, wie das zuvor von dem Weibe geschicket und bestellt war.
  
-Da lief das Weib [[typ:zorn|zorniglich]] und mit Ungeduld über ihren Mann und warf ihm vor, wie er aller Enden nur seines Leibes Gemach suchte und Recht und Freiheit darüber verlöre und jeglichen mit seinem Gute und Herrschaft thun ließe, was er wolle. Da warf der Pfalzgraf einen Mantel über das Badehemde und fiel auf einen Hengst und rannte Ludewigen nach und strafte ihn, warum er mit Gewalt in seinem Walde jagte. Da schickte der einen seiner [[typ:Diener]], der mit einer Gleven (Lanze) ihn durchstach ((Nach anderer Nachricht tödtete Ludewig ihn selbst)). Also ward er begraben in dem Münster zu Gesigk bei [[geo:Naumburg]], das derselbe Pfalzgraf gestiftet und gebaut hatte. Das ist geschehen nach Christi Geburt 1065.+Da lief das Weib zorniglich und mit Ungeduld über ihren Mann und warf ihm vor, wie er aller Enden nur seines Leibes Gemach suchte und Recht und Freiheit darüber verlöre und jeglichen mit seinem Gute und Herrschaft thun ließe, was er wolle. Da warf der Pfalzgraf einen Mantel über das Badehemde und fiel auf einen Hengst und rannte Ludewigen nach und strafte ihn, warum er mit Gewalt in seinem Walde jagte. Da schickte der einen seiner Diener, der mit einer Gleven (Lanze) ihn durchstach ((Nach anderer Nachricht tödtete Ludewig ihn selbst)). Also ward er begraben in dem Münster zu Gesigk bei [[geo:Naumburg]], das derselbe Pfalzgraf gestiftet und gebaut hatte. Das ist geschehen nach Christi Geburt 1065.
  
 In der Folge machte man darüber dies Gedicht: In der Folge machte man darüber dies Gedicht:
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 //Quelle: [[autor:buesching|Johann Gustav Gottlieb Büsching]]: [[buch:volkssagenbuesching|Volkssagen, Märchen und Legenden]], Leipzig, Reclam, 1812,// //Quelle: [[autor:buesching|Johann Gustav Gottlieb Büsching]]: [[buch:volkssagenbuesching|Volkssagen, Märchen und Legenden]], Leipzig, Reclam, 1812,//
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-{{tag>sagen buesching volkssagenbuesching iii thüringen naumburg FriedrichIIIvonGoseck ludwigderspringer osterland Zscheiplitz lanze jagd verse untreu mord 1065}}+{{tag>sagen buesching volkssagenbuesching iii thüringen naumburg FriedrichIIIvonGoseck ludwigderspringer osterland Zscheiplitz lanze jagd verse untreu mord 1065 v2}}