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 Zwar kehrte er manchmal auf Stunden in seine alte grüne Heimath zurück, allein nie blieb er lange weg, und da sie ihm ein Halsband angelegt hatte mit der Inschrift: Emerentia's Hirsch, so kannte ihn Jedermann und Niemand in der ganzen Umgegend hätte gewagt, dem guten Thiere etwas zu Leide zu thun. Jungfer Lorenz aber blieb dem frommen Gelübde, welches sie vor dem Altare der Nikolaikirche gethan hatte, eingedenk, sie blieb unvermählt und gab das Lorenzfeld der Kirche zu erb und eigen für ewige Zeiten, in der Kirche aber ließ sie einen Hirschkopf aufhängen, auf welchem sie selbst in ganzer Figur dargestellt ist. Derselbe ist noch vorhanden, zwar wird die Kirche jetzt nur noch als [[lex:lazarett|Lazareth]] benutzt und es sind alle andern Bilder und Zierrathen darin zerstört, allein das Bild der Jungfer Lorenz hat noch kein Mensch von der Stelle zu rücken gewagt, und die Lazarethwächter hören oft einen gewaltigen Lärm, der durch das ganze Gebäude dringt, wenn es einmal Einer wagte, auch nur an die Zacken des Hirschgeweihes zu fassen oder auch nur etwas daran aufzuhängen. Zwar ist jener Wald, der zwischen den Dörfern Grobleben und Böhlsdorf log, jetzt verschwunden, und statt der Bäume erblickt man auf seiner Bodenfläche nur lachende Felder und Wiesen, allein sein alter Name, das Lorenzfeld, ist ihm bis heute geblieben. Zwar kehrte er manchmal auf Stunden in seine alte grüne Heimath zurück, allein nie blieb er lange weg, und da sie ihm ein Halsband angelegt hatte mit der Inschrift: Emerentia's Hirsch, so kannte ihn Jedermann und Niemand in der ganzen Umgegend hätte gewagt, dem guten Thiere etwas zu Leide zu thun. Jungfer Lorenz aber blieb dem frommen Gelübde, welches sie vor dem Altare der Nikolaikirche gethan hatte, eingedenk, sie blieb unvermählt und gab das Lorenzfeld der Kirche zu erb und eigen für ewige Zeiten, in der Kirche aber ließ sie einen Hirschkopf aufhängen, auf welchem sie selbst in ganzer Figur dargestellt ist. Derselbe ist noch vorhanden, zwar wird die Kirche jetzt nur noch als [[lex:lazarett|Lazareth]] benutzt und es sind alle andern Bilder und Zierrathen darin zerstört, allein das Bild der Jungfer Lorenz hat noch kein Mensch von der Stelle zu rücken gewagt, und die Lazarethwächter hören oft einen gewaltigen Lärm, der durch das ganze Gebäude dringt, wenn es einmal Einer wagte, auch nur an die Zacken des Hirschgeweihes zu fassen oder auch nur etwas daran aufzuhängen. Zwar ist jener Wald, der zwischen den Dörfern Grobleben und Böhlsdorf log, jetzt verschwunden, und statt der Bäume erblickt man auf seiner Bodenfläche nur lachende Felder und Wiesen, allein sein alter Name, das Lorenzfeld, ist ihm bis heute geblieben.
  
-//Quelle: [[autor:graesse|Johann Georg Theodor Grässe]]: [[buch:sagenbuchpreussen|Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2]], Band 1, Glogau 1868/71, S. 151-152; [[http://www.zeno.org/nid/2000493783X|www.zeno.org]]//+//Quelle: [[autor:graesse|Johann Georg Theodor Grässe]]: [[buch:sagenbuchpreussen|Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2]], Band 1, Glogau 1868/71, S. 151-152//
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