Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
Nächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
sagen:sagenbuchpreussen1-122 [2024/02/01 14:55] – angelegt ewusch | sagen:sagenbuchpreussen1-122 [2025/01/30 17:56] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
---|---|---|---|
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
- | [[sagen: | + | [[sagen: |
**[[capitel: | **[[capitel: | ||
- | [[sagen: | + | [[sagen: |
- | ====== Die fliegende Frau (Grässe) | + | ====== Die fliegende Frau ====== |
Nach K.v. Reinhard, Sagen und Mährchen aus Potsdam' | Nach K.v. Reinhard, Sagen und Mährchen aus Potsdam' | ||
- | Bevor das Christenthum sich über das nördliche [[land: | + | Bevor das Christenthum sich über das nördliche [[land: |
- | Nun lebte damals zu [[geo: | + | Nun lebte damals zu [[geo:grubepotsdam|Grubow]] ein alter Schäfer, der hatte einen Sohn, der bei ihm als Knecht diente, aber schon verheirathet war und ein einziges Kind besaß. Zu diesem trat er am heiligen Abend, wie gerade die junge Frau vor der Wiege ihres Kindes saß, und ermahnte ihn, in diesen mit heute beginnenden 12 Nächten ja recht achtsam auf die Heerde zu sein und den Pferch wohl verschlossen zu halten, auch ihn (d.h. den Wolf) nicht zu nennen, damit er, da er umgehe, nicht böse werde, er solle den Keil für den Wagen der Frau Hare hauen und ihn auf die Schwelle legen, daß sie ihn finde, wenn sie ihn brauche, wo nicht, so solle er ihn später in den Wagen stecken, die Frau und die Magd sollten aber bis Groß-Neujahr den dicken Flachsknoten abspinnen, damit sie nicht von der Hare gekratzt und besudelt würden, die Frau solle keine Hülsenfrüchte kochen oder berühren, vor Allem aber das Kind hüten. |
Der Sohn blieb nun bei den Schafen und die Frau vor der Wiege, der Alte aber ging hinaus auf den Voßberg vor dem Dorfe, sah sich nach allen Seiten um und hielt den naßgemachten Finger empor, um zu fühlen, woher der Wind wehe, denn Frau Hare machte die Witterung für das ganze Jahr in den 12 Nächten und jeder Monat ist ganz so, wie sein Tag zwischen Weihnachten und Groß-Neujahr. Der Ostwind wehte aber eisig von den Bergen und darum hielt sich der Alte nicht lange auf und eilte seiner Wohnung zu. Nun war aber sein Haus das erste im Dorfe; als er bald an dasselbe herankam, sah er ein großes zottiges Thier quer über den Acker nach dem Walde eilen, und als er an die Hausthüre kam, fand er dieselbe offen stehen. Er eilte in die Stube, doch sah er Niemand, die Kammer der Magd war verschlossen, | Der Sohn blieb nun bei den Schafen und die Frau vor der Wiege, der Alte aber ging hinaus auf den Voßberg vor dem Dorfe, sah sich nach allen Seiten um und hielt den naßgemachten Finger empor, um zu fühlen, woher der Wind wehe, denn Frau Hare machte die Witterung für das ganze Jahr in den 12 Nächten und jeder Monat ist ganz so, wie sein Tag zwischen Weihnachten und Groß-Neujahr. Der Ostwind wehte aber eisig von den Bergen und darum hielt sich der Alte nicht lange auf und eilte seiner Wohnung zu. Nun war aber sein Haus das erste im Dorfe; als er bald an dasselbe herankam, sah er ein großes zottiges Thier quer über den Acker nach dem Walde eilen, und als er an die Hausthüre kam, fand er dieselbe offen stehen. Er eilte in die Stube, doch sah er Niemand, die Kammer der Magd war verschlossen, | ||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
Der alte Schäfer stand verzweifelt und die Hände ringend in der Stube, denn er war überzeugt, daß der wesen: | Der alte Schäfer stand verzweifelt und die Hände ringend in der Stube, denn er war überzeugt, daß der wesen: | ||
- | //Quelle: [[autor: | + | //Quelle: [[autor: |
---- | ---- | ||
- | {{tag> | + | {{tag> |