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 Zu dieser Zeit wurde auch Leupichis als ein Kind aus dem [[region:friaul|Friaul]] in die Gefangenschaft mitgeschleppt, einer von fünf Brüdern, wovon die andern alle umkamen; er aber strebte den [[volk:hunnen|Hunnen]] zu entfliehen, und in seine Heimath wieder zu kommen.  Zu dieser Zeit wurde auch Leupichis als ein Kind aus dem [[region:friaul|Friaul]] in die Gefangenschaft mitgeschleppt, einer von fünf Brüdern, wovon die andern alle umkamen; er aber strebte den [[volk:hunnen|Hunnen]] zu entfliehen, und in seine Heimath wieder zu kommen. 
  
-Eines Tages führte er die vorgehabte Flucht aus, nahm blos [[typ:Pfeil]] und [[typ:Bogen]] mit, und etwas Speise; er wußte aber nicht, wohin aus. Da gesellte sich ein [[typ:wolf|Wolf]] zu ihm, und wurde sein Wegweiser. Und als er das Thier sich oft nach ihm umblicken, und so oft er still stand, auch still stehen sah, dachte er, daß es ihm von Gott gesandt wäre. +Eines Tages führte er die vorgehabte Flucht aus, nahm blos Pfeil und Bogen mit, und etwas Speise; er wußte aber nicht, wohin aus. Da gesellte sich ein Wolf zu ihm, und wurde sein Wegweiser. Und als er das Thier sich oft nach ihm umblicken, und so oft er still stand, auch still stehen sah, dachte er, daß es ihm von Gott gesandt wäre. 
  
-So [[typ:reise|wanderte]]n sie, das Thier und der Knabe, einige Tage durch Berge und Thäler der Wildniß; endlich ging dem Leupichis das wenige Brot aus, das er hatte. Bald verzehrte ihn der [[typ:hunger|Hunger]], und er spannte seinen [[typ:Bogen]] auf den Wolf, damit ihm das Thier zur Speise dienen sollte. Der [[typ:Wolf]] wich dem [[typ:Pfeil]] aus und verschwand. +So wanderten sie, das Thier und der Knabe, einige Tage durch Berge und Thäler der Wildniß; endlich ging dem Leupichis das wenige Brot aus, das er hatte. Bald verzehrte ihn der Hunger, und er spannte seinen Bogen auf den Wolf, damit ihm das Thier zur Speise dienen sollte. Der Wolf wich dem Pfeil aus und verschwand. 
  
 Nun aber wußte er nicht mehr, welchen Weg einzuschlagen, und warf sich ermattet zu Boden; im Schlaf sah er einen Mann, der zu ihm redete: stehe auf, der du schläfst, und nimm den Weg nach der Gegend hin, wohin deine Füße gerichtet sind, denn dort liegt [[land:Italien]].  Nun aber wußte er nicht mehr, welchen Weg einzuschlagen, und warf sich ermattet zu Boden; im Schlaf sah er einen Mann, der zu ihm redete: stehe auf, der du schläfst, und nimm den Weg nach der Gegend hin, wohin deine Füße gerichtet sind, denn dort liegt [[land:Italien]]. 
  
-Alsbald stand Leupichis auf und ging dahinwärts; er gelangte zu den Wohnungen der Slaven, eine alte Frau nahm ihn auf, verbarg ihn in ihrem Haus, und gab ihm Lebensmittel. Darauf setzte er den Weg fort, und kam nach wenig Tagen in die [[region:lombardei|Lombardei]], an den Ort, wo er herstammte. Das Haus seiner Eltern fand er so verödet, daß es kein Dach mehr hatte, und voll Dorn und Disteln stand. Er hieb sie nieder, und zwischen den Wänden war ein großer [[typ:ulme|Ulmbaum]] gewachsen, an den hing er seinen [[typ:Bogen]] auf. +Alsbald stand Leupichis auf und ging dahinwärts; er gelangte zu den Wohnungen der Slaven, eine alte Frau nahm ihn auf, verbarg ihn in ihrem Haus, und gab ihm Lebensmittel. Darauf setzte er den Weg fort, und kam nach wenig Tagen in die [[region:lombardei|Lombardei]], an den Ort, wo er herstammte. Das Haus seiner Eltern fand er so verödet, daß es kein Dach mehr hatte, und voll Dorn und Disteln stand. Er hieb sie nieder, und zwischen den Wänden war ein großer Ulmbaum gewachsen, an den hing er seinen Bogen auf. 
  
 Hernach bebaute er die Stätte von neuem, nahm sich ein Weib und wohnte daselbst.  Hernach bebaute er die Stätte von neuem, nahm sich ein Weib und wohnte daselbst. 
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 //Quellen: // //Quellen: //
   * //[[autor:grimm|Brüder Grimm]], [[buch:grimmds|Deutsche Sagen]], Band 2, S. 51-53, 1818//   * //[[autor:grimm|Brüder Grimm]], [[buch:grimmds|Deutsche Sagen]], Band 2, S. 51-53, 1818//
-  * //[[https://de.wikisource.org/wiki/Deutsche_Sagen_(Br%C3%BCder_Grimm,_Band_1)|Wikisource]]// 
  
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