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-====== Der Erlpeter zu Pirna (Grässe) ======+====== Der Erlpeter zu Pirna ======
  
     Ziehnert, Bd. III. S. 259. sq.     Ziehnert, Bd. III. S. 259. sq.
  
-Erlen Peter nennt man einen über der Stadt [[geo:Pirna]] diesseits der [[region:Elbe]] gelegenen, schönen [[typ:quelle|Quell]], dessen Wasser durch eine [[typ:Flasche]] läuft, welche eine steinerne männliche [[typ:statue|Figur]] unter dem Arme hält, über welcher folgender Vers stand:+Erlen Peter nennt man einen über der Stadt [[geo:Pirna]] diesseits der [[region:Elbe]] gelegenen, schönen [[typ:quelle|Quell]], dessen Wasser durch eine Flasche läuft, welche eine steinerne männliche Figur unter dem Arme hält, über welcher folgender Vers stand:
  
 Der Erle Peter bin ich genannt,\\ Der Erle Peter bin ich genannt,\\
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 Wer nicht Geld hat in seiner Tasche,\\ Wer nicht Geld hat in seiner Tasche,\\
  
-Der trinkt umsonst((Ziehnert a. a. O. giebt den Vers anders, nämlich statt: „Erle Peter“ „der ehrliche Peter“, und statt „umsonst aus meiner“ „mit einer“, allein obiger Text ist der ursprüngliche und Ziehnert’s Vermuthung, der Name Erlpeter sei aus „ehrlichem Peter“ verstümmelt, eine höchst unglückliche, weil an dem Brunnen früher eine Erle stand, nach der er genannt ward.))\\+Der trinkt umsonst((Ziehnert a. a. O. giebt den Vers anders, nämlich statt: „Erle Peter“ „der ehrliche Peter“, und statt „umsonst aus meiner“ „mit einer“, allein obiger Text ist der ursprüngliche und Ziehnert’s Vermuthung, der Name Erlpeter sei aus „ehrlichem Peter“ verstümmelt, eine höchst unglückliche, weil an dem Brunnen früher eine Erle stand, nach der er genannt ward.))
 aus meiner Flasche.\\ aus meiner Flasche.\\
  
-Im Jahre 1549 ist der Quell fast ganz vertrocknet und versunken und hat es viele Mühe gekostet, daß man ihn nur ein wenig wieder gefunden, denn weil man aus ihm hat [[typ:Geld]] lösen wollen, ist das Wasser außen geblieben, dafür ist er 1687 mit einem Behältniß verschlossen und mit einem steinernen Gewölbe versehen worden. Um 1670 entstand die Gewohnheit, alljährlich an der Mittwoch nach [[zeit:Pfingsten]] nach diesem [[typ:Brunnen]] zu ziehen und sich hier mit [[typ:musik|Musiciren]][[typ:tanz|Tanzen]], Singen, Schießen u. s. w. zu belustigen. +Im Jahre 1549 ist der Quell fast ganz vertrocknet und versunken und hat es viele Mühe gekostet, daß man ihn nur ein wenig wieder gefunden, denn weil man aus ihm hat Geld lösen wollen, ist das Wasser außen geblieben, dafür ist er 1687 mit einem Behältniß verschlossen und mit einem steinernen Gewölbe versehen worden. Um 1670 entstand die Gewohnheit, alljährlich an der Mittwoch nach [[zeit:Pfingsten]] nach diesem Brunnen zu ziehen und sich hier mit Musiciren, Tanzen, Singen, Schießen u. s. w. zu belustigen. 
  
 Unter den Wallfahrenden befanden sich sogar viele Dresdner, und man nannte dies Fest Pirnaische Wallfahrten. Ehedem stand über dem Brunnen auch eine steinerne Tafel eingemauert mit der Aufschrift: „Deut. VIII. Hüte : Dich : und : Vergiß : Deines : Gottes : Nicht, der Dir Wasser aus dem harten Felsen giebt. George Dinckel ad DMJ. 1541.“  Unter den Wallfahrenden befanden sich sogar viele Dresdner, und man nannte dies Fest Pirnaische Wallfahrten. Ehedem stand über dem Brunnen auch eine steinerne Tafel eingemauert mit der Aufschrift: „Deut. VIII. Hüte : Dich : und : Vergiß : Deines : Gottes : Nicht, der Dir Wasser aus dem harten Felsen giebt. George Dinckel ad DMJ. 1541.“ 
  
-Die Sage erzählt noch, daß einst ein [[typ:hirte|Viehhirte]], der mit dem Ausschlage behaftet war, daraus getrunken und sich mit seinem Wasser gewaschen habe, wovon er die reinste und schönste Haut bekam. +Die Sage erzählt noch, daß einst ein Viehhirte, der mit dem Ausschlage behaftet war, daraus getrunken und sich mit seinem Wasser gewaschen habe, wovon er die reinste und schönste Haut bekam. 
  
-//Quelle: [[autor:graesse|Johann Georg Theodor Grässe]]: [[buch:sagenschatzsachsen|Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen]], Band 1. Schönfeld, Dresden 1874; [[https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_160.jpg&oldid=-|Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource (Version vom 1.8.2018)]]//+//Quelle: [[autor:graesse|Johann Georg Theodor Grässe]]: [[buch:sagenschatzsachsen|Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen]], Band 1. Schönfeld, Dresden 1874//
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-{{tag>sagen grässe sagenschatzsachsen1 pirna quelle statue musik tanz flasche 1541 1549 1670 pfingsten brunnen hirte wunder heilung wallfahrt  sächsischeschweiz }}+{{tag>sagen grässe sagenschatzsachsen1 pirna quelle statue musik tanz flasche 1541 1549 1670 pfingsten brunnen hirte wunder heilung wallfahrt sächsischeschweiz v2}}