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- | Nach einigen soll nämlich ein [[typ:Ritter]] auf Schloß Siebeneichen bei [[geo:Meißen]] sieben Söhne gehabt haben, deren einer Namens Martin ins gelobte Land zog, um für die von seinen Vorfahren begangenen Unthaten am Grabe des Erlösers Verzeihung zu erflehen. Nach langem Herumirren in der Fremde kehrte er endlich in sein Vaterland zurück und soll auf dem genannten Berge ein Pilgerhaus zur Aufnahme für Arme und Kranke gestiftet haben, welches, freilich in ausgearteter Gestalt – es war zu einer Freistätte für alles liederliche Gesindel geworden – bis zum J. 1520, unter dem Namen „der elende [[lex: | + | Nach einigen soll nämlich ein Ritter auf Schloß Siebeneichen bei Meißen sieben Söhne gehabt haben, deren einer Namens Martin ins gelobte Land zog, um für die von seinen Vorfahren begangenen Unthaten am Grabe des Erlösers Verzeihung zu erflehen. Nach langem Herumirren in der Fremde kehrte er endlich in sein Vaterland zurück und soll auf dem genannten Berge ein Pilgerhaus zur Aufnahme für Arme und Kranke gestiftet haben, welches, freilich in ausgearteter Gestalt – es war zu einer Freistätte für alles liederliche Gesindel geworden – bis zum J. 1520, unter dem Namen „der elende [[lex: |
- | Einer anderen Ursache schreibt aber eine von der eben mitgetheilten abweichende Sage die Entstehung der Kapelle zu. Es lebte nämlich in der zweiten Hälfte des 15ten Jahrhunderts zu [[geo:Meißen]] ein wackerer Bürgersmann, | + | Einer anderen Ursache schreibt aber eine von der eben mitgetheilten abweichende Sage die Entstehung der Kapelle zu. Es lebte nämlich in der zweiten Hälfte des 15ten Jahrhunderts zu Meißen ein wackerer Bürgersmann, |
In Folge davon mußte er betteln gehen, und so floß denn, wenn er auf den Stufen des Doms, auf Krücken gestützt, die in’s Gotteshaus Eilenden um Almosen anflehte, manche reichliche Gabe in seinen Bettlerhut. Siehe da kam die Pest mit ihren Schrecken, und Vater Martin ging nun in den angesteckten Häusern herum und brachte den Kranken, welche oft ihre eigenen Verwandten mieden, Trost, Abwartung und Hilfe, so daß manches Menschenleben lediglich durch seine Thätigkeit gerettet ward. | In Folge davon mußte er betteln gehen, und so floß denn, wenn er auf den Stufen des Doms, auf Krücken gestützt, die in’s Gotteshaus Eilenden um Almosen anflehte, manche reichliche Gabe in seinen Bettlerhut. Siehe da kam die Pest mit ihren Schrecken, und Vater Martin ging nun in den angesteckten Häusern herum und brachte den Kranken, welche oft ihre eigenen Verwandten mieden, Trost, Abwartung und Hilfe, so daß manches Menschenleben lediglich durch seine Thätigkeit gerettet ward. | ||
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Nachdem nun die Krankheit gewichen war, da schossen Rath und Bürgerschaft eine erkleckliche Summe zusammen, um ihm der Stadt Dankbarkeit zu beweisen. Martin aber lebte als Bettler fort und erbaute von dem ihm geschenkten Reichthume die Martinskirche, | Nachdem nun die Krankheit gewichen war, da schossen Rath und Bürgerschaft eine erkleckliche Summe zusammen, um ihm der Stadt Dankbarkeit zu beweisen. Martin aber lebte als Bettler fort und erbaute von dem ihm geschenkten Reichthume die Martinskirche, | ||
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