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+ | ====== Der heilige Reinold ====== | ||
+ | Nach Weyden S. 21 | ||
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+ | Der tapferste der vier Haimonskinder, | ||
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+ | Als nun um diese Zeit Erzbischof Hildebold den Bau des St. Peters-Münster oder des Domes begann, berief er aus allen Gegenden Steinmetzen, | ||
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+ | Natürlich ward der St. Peterswerkmann, | ||
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+ | Zwar offenbarte der Himmel in einem Traumgesichte dem heiligen Manne seiner Feinde Absicht, allein er ließ sich dadurch nicht abhalten, sondern eilte wohlgemuth seinem Märtyrertode entgegen. Als er nun in einer Nacht auf seinem Bußgange bis zu der Stelle kam, wo man später die jetzt niedergerissene St. Reinoldkapelle erbaute, in der Nähe von St. Mauritius, wurde er von den Bösewichtern überfallen und jämmerlich erschlagen. Die Mörder aber steckten den Leichnam in einen mit Steinen beschwerten Sack und warfen ihn in den Rhein, auf daß ihre Missethat also vor der Welt verborgen bliebe. An der Stelle des Rheines aber, wo die Mörder den h. Reinold versenkt, hörten fromme Leute allnächtlich einen gar süßen Gesang und hell glänzte der Strom, als ob es am lichten Mittag gewesen. Keiner konnte sich jedoch dieses Wunders Ursache erklären, bis endlich einer alten kranken Frau eines Nachts, als sie in den heftigsten[68] Schmerzen lag, ein Engel erschien und ihr entdeckte, wie an jener Stelle des Rheins der Körper des St. Peterswerkmanns versenkt liege. Gleich am andern Morgen ließ sich die Frau hinaus zum Ufer bringen, und wirklich sah sie einen Sack über den Fluthen schwimmen, nach dessen Anblick nun, als sie vertrauungsvoll zu Gott gebetet, ihr Gebrechen von ihr wich. Sie zog nun selbst den Sack ans Ufer und alsbald fingen alle Glocken der Stadt ohne alle menschliche Beihilfe an zu läuten und läuteten so lange der Leichnam am Ufer lag. Feierlichst wurde der heilige Leichnam darauf von dem Bischof Hildebold und der ganzen Clerisei in die Stadt gebracht, wo man den ritterlichen Helden, der sich also vor Gott und den Menschen gedemüthigt hatte, an einem goldenen Gürtel erkannte, auf welchem die Worte: »Reinold Herzog von Montalban« gestickt waren. | ||
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+ | Durch mancherlei Wunder, die bei dem heiligen Leichnam geschahen, verkündigte der Herr den Gläubigen seine Macht und als die Bürger der Stadt Dortmund, die um diese Zeit auch zum christlichen Glauben bekehrt ward, von den Wunderwerken hörten, wallfahrteten sie gen Cölln und begehrten von dem Bischofe einen Theil der Reliquien, auf daß der Heilige ihre Stadt schütze und sie desto eifriger im Glauben würden. Der Bischof schlug ihnen zwar anfangs ihr Begehren ab, als man aber drei Morgen hintereinander den Leichnam des h. Reinold vor der Klosterpforte stehen sah, so war auch kein Zweifel mehr, daß der Herr dadurch seinen Willen kund gethan habe. Der Bischof übergab also den Bürgern den Leichnam des h. Reinold, daß sie denselben nach ihrer Stadt führen sollten. Als nun derselbe über den Rhein gebracht und sammt dem Kasten, in welchem er sich befand, auf einen Karren geladen worden war, um ihn so in feierlichem Zuge nach Dortmund zu führen, fing der Karren, ohne daß ihn ein Mensch oder Pferd gezogen, von selbst an sich fortzubewegen, | ||
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