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-====== Wolffindis ======+====== Die Hunde zu Weißenstein ======
  
-Im Landgerichte Dingolfing nahe beim Markte Reisbach steht eine kleine Kirche, die ist einer heiligen Jungfrau geweiht, welche eine Martyrerin ihrer Frömmigkeit und Keuschheit wurdeWolffindisso war ihr Namewar eines Gaugrafen Tochterder auf dem Schlosse Warth saß, und neigete ihr Herz dem Christentume zuda ihr Vater noch ein blinder Heide warDarüber ergrimmte dieser Vater also sehr, daß er die Tochter an die Schweife wilder Ochsen binden und diese von dannen peitschen ließ. Dort bei Reisbach blieben die Ochsen stehen, und an jener Stellewo die Unschuldige verblutetesprudelte eine Heilquelle hervorAndere sagen, es habe ein fremder Krieger sich in die fromme Wolffindis also vergafftdaß er ihrerda sie ihm nicht im guten sich zu eigen geben wollenmit Gewalt begehrt, und weil erobschon er ihrer sich bemächtigtdoch nichts erlangen können, habe er sie an seines Rosses Schweif gebunden und sie selbst auf so grausame Weise zu Tode geschleiftNahe dem Markte Reisbach endete die fromme Wolffindis, und der Wunderquell entsprang.+Auch im Bayrischen Walde widerhallt und wiederholt die Sage von den jungen HundenEiner Frau Gräfin von Weißenstein begegnete die Bettlerindievon jener verhöhntsie verwünschte, und eine Zigeunerin prophezeiete ihr, sie werde auf einmal sieben Söhne gebären, von denen würden sechse ihr den Tod zuwegebringenSolches zu verhüten, ward sie einig mit ihrer Kammerfrau, als bereits der erste Teil der Prophezeiung sich erfüllt hatte, daß jene die sechs nachgebornen Knäblein ersäufen solle. Der begegnete nun auch der aus dem Hussitenkriege zurückkehrende Graf und entdeckte die Untat, ließ die allzudienstfertige Magd alsogleich binden und in den Regenfluß werfen und die Knäblein heimlich aufziehen und ihnen Ammen geben. Heimgekehrt, ließ der Graf sich nichts merken, während sieben ganzer Jahre lang, nahete aber auch seiner Frau nie wieder in Liebe, sondern schützte ein Enthaltsamkeitsgelübde vor, wie die Männer in jenen alten frommen Zeiten sich bisweilen auferlegtenDann aber, als die sieben Jahre nun um warenließ er ein Gastmahl zurichten und fragte die Gästeindem er die Untat nanntewelche Strafe einer solchen Mutter gebühreDa fuhr seine eigne Frauvon Angst des Gewissens getrieben, heraus: Lebendig einmauern müsse man solche Rabenmutter! – Du hast es gesagt! zürnte der Grafdir geschehewie du gesagt hastdenn die Rabenmutter bist du! Siehe hier die jungen Rabendie der Herr ernährt und erhaltendeine – Hunde! – Und ließ die sechs frischen Knäblein eintreten. Da war viel Wonne und Weh beisammen und wurden viele Fürbitten laut für die entartete Mutter, sie selbst aber bestand auf der gerechten Strafe und empfing sieDarauf hat der Graf eines Hundes Bild in sein Wappenschild genommen und die Söhne als die seinen erkanntihnen aber zu ihrem Zunamen noch den Hund gefügt, so ist das Geschlecht der Hunde von Weißenstein, gleich jenem der Hunde von Wenkheim und der Rüden von Collenberg im Frankenlande, entstanden, aber der Graf verließ seine Stammburg, und sie fiel in Trümmer.
  
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-  * //[[autor:bechstein|Ludwig Bechstein]]: [[buch:deutsches_sagenbuch_ludwig_bechstein|Deutsches Sagenbuch]]. Meersburg und Leipzig 1930, S. 561-562// +  * //[[autor:bechstein|Ludwig Bechstein]]: [[buch:deutsches_sagenbuch_ludwig_bechstein|Deutsches Sagenbuch]]. Meersburg und Leipzig 1930, S. 562// 
-  * //[[http://www.zeno.org/nid/20004543122|zeno.org]]//+  * //[[http://www.zeno.org/nid/20004543130|zeno.org]]//
  
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