Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende ÜberarbeitungNächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
sagen:die_stolzenburg [2022/12/29 09:07] – ewusch | sagen:die_stolzenburg [2025/01/30 17:48] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
---|---|---|---|
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
====== Die Stolzenburg ====== | ====== Die Stolzenburg ====== | ||
- | Wenn der Waller das fruchtbare Urftthal von [[geo: | + | Wenn der Waller das fruchtbare Urftthal von [[geo: |
Sein Lebenszweck war Saufen, Rauben und Plündern, und seine größte Freude bestand im Unterdrücken der hartbedrängten Anwohner; darum war er von jedermänniglich gehaßt und gefürchtet; | Sein Lebenszweck war Saufen, Rauben und Plündern, und seine größte Freude bestand im Unterdrücken der hartbedrängten Anwohner; darum war er von jedermänniglich gehaßt und gefürchtet; | ||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
Der Kaufherr zog darum auch mit Furcht und Zittern den einsamen Thalweg hinan längs dem Raubnest des goldgierigen Mannes, und nicht selten war es, daß er aus seinem wohlversteckten Hinterhalt, worin er mit seinen Reisigen aufzulauern pflegte, wenn er Kunde von einer bevorstehenden Beute erhalten, verderbend hevorbrach, den vorüberziehenden Wanderer aufhob, ihm seine Habseligkeiten raubte und ihn elend und blos dahinziehen ließ, oder ihm gar das Leben nahm. | Der Kaufherr zog darum auch mit Furcht und Zittern den einsamen Thalweg hinan längs dem Raubnest des goldgierigen Mannes, und nicht selten war es, daß er aus seinem wohlversteckten Hinterhalt, worin er mit seinen Reisigen aufzulauern pflegte, wenn er Kunde von einer bevorstehenden Beute erhalten, verderbend hevorbrach, den vorüberziehenden Wanderer aufhob, ihm seine Habseligkeiten raubte und ihn elend und blos dahinziehen ließ, oder ihm gar das Leben nahm. | ||
- | Heimgekehrt von [[typ:Raub]] und [[typ:Mord]] ergößte er sich am Peinigen seiner Unterthanen, | + | Heimgekehrt von Raub und Mord ergößte er sich am Peinigen seiner Unterthanen, |
Nur wenige von den vielen Schauderthaten dieses Wütherichs hat die Sage uns aufbewahrt, doch reichen auch diese hin, gerechten Abscheu gegen den Urheber derselben zu erwecken, und es wird genügen, nur diejenigen aufzuzeichnen, | Nur wenige von den vielen Schauderthaten dieses Wütherichs hat die Sage uns aufbewahrt, doch reichen auch diese hin, gerechten Abscheu gegen den Urheber derselben zu erwecken, und es wird genügen, nur diejenigen aufzuzeichnen, | ||
- | Der [[burg: | + | Der [[burg: |
So verlebte der Stolzenburger seine Tage, so hauste er auf seinem Felsen-Neste, | So verlebte der Stolzenburger seine Tage, so hauste er auf seinem Felsen-Neste, | ||
Zeile 21: | Zeile 21: | ||
Der Stolzenburger entfärbte sich, denn er mochte wohl ahnen, daß das schreckliche Getöse der Natur für ihn, den Unnatürlichen, | Der Stolzenburger entfärbte sich, denn er mochte wohl ahnen, daß das schreckliche Getöse der Natur für ihn, den Unnatürlichen, | ||
- | Früh Morgens, als die Bewohner der Gegend sich vom Schrecken des übernatürlichen nächtlichen Ereignisses erholt hatten, eilten sie auf die [[burg: | + | Früh Morgens, als die Bewohner der Gegend sich vom Schrecken des übernatürlichen nächtlichen Ereignisses erholt hatten, eilten sie auf die Stolzenburg zu, und fanden dort nur noch die Zinnen aus einem ungeheuren Schlunde spärlich hervorragen. Die Burg war mit allem, was darauf gewesen war, in den Abgrund gesunken. |
- | Den [[typ: | + | Den Ritter hat man späterhin in verschiedenen trugvollen Gestalten herumschweben gesehen; des öftern erscheint er als schwarzer Hund und muß in den tiefen Gängen der Burg seine Schätze bewahren, die zu heben sogar noch in neuerer Zeit Menschen aus fremden Landen gekommen, welche auch wieder mit der Erkenntniß abgezogen sind, daß Albernheit sie bethört hatte. |
//Quelle: [[autor: | //Quelle: [[autor: | ||
---- | ---- | ||
- | {{tag> | + | {{tag> |