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====== Die Stolzenburg ====== | ====== Die Stolzenburg ====== | ||
- | Wenn der Waller das fruchtbare Urftthal von [[geo: | + | Wenn der Waller das fruchtbare Urftthal von [[geo: |
Sein Lebenszweck war Saufen, Rauben und Plündern, und seine größte Freude bestand im Unterdrücken der hartbedrängten Anwohner; darum war er von jedermänniglich gehaßt und gefürchtet; | Sein Lebenszweck war Saufen, Rauben und Plündern, und seine größte Freude bestand im Unterdrücken der hartbedrängten Anwohner; darum war er von jedermänniglich gehaßt und gefürchtet; | ||
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Nur wenige von den vielen Schauderthaten dieses Wütherichs hat die Sage uns aufbewahrt, doch reichen auch diese hin, gerechten Abscheu gegen den Urheber derselben zu erwecken, und es wird genügen, nur diejenigen aufzuzeichnen, | Nur wenige von den vielen Schauderthaten dieses Wütherichs hat die Sage uns aufbewahrt, doch reichen auch diese hin, gerechten Abscheu gegen den Urheber derselben zu erwecken, und es wird genügen, nur diejenigen aufzuzeichnen, | ||
- | Der Stolzenburg gegenüber wohnte ein Ritter, der sich der Bielsteiner nannte; mit diesem wetteiferte er im Hohnsprechen gegen die Gottheit und Menschheit. Er erbaute, wie man sich erzählt, eine Brücke über das Urftthal, um darüber mit Brod Kegel zu schieben, wenn der Arme in Hungerqualen um eine Gabe flehte; seine Kinder ermunterte er, mit Wagen, die, statt der Räder, vermittelst großer Brode fortrollten, | + | Der [[burg: |
So verlebte der Stolzenburger seine Tage, so hauste er auf seinem Felsen-Neste, | So verlebte der Stolzenburger seine Tage, so hauste er auf seinem Felsen-Neste, | ||
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Der Stolzenburger entfärbte sich, denn er mochte wohl ahnen, daß das schreckliche Getöse der Natur für ihn, den Unnatürlichen, | Der Stolzenburger entfärbte sich, denn er mochte wohl ahnen, daß das schreckliche Getöse der Natur für ihn, den Unnatürlichen, | ||
- | Früh Morgens, als die Bewohner der Gegend sich vom Schrecken des übernatürlichen nächtlichen Ereignisses erholt hatten, eilten sie auf die [[burg|stolzenburg|Stolzenburg]] zu, und fanden dort nur noch die Zinnen aus einem ungeheuren Schlunde spärlich hervorragen. Die Burg war mit allem, was darauf gewesen war, in den Abgrund gesunken. | + | Früh Morgens, als die Bewohner der Gegend sich vom Schrecken des übernatürlichen nächtlichen Ereignisses erholt hatten, eilten sie auf die Stolzenburg zu, und fanden dort nur noch die Zinnen aus einem ungeheuren Schlunde spärlich hervorragen. Die Burg war mit allem, was darauf gewesen war, in den Abgrund gesunken. |
- | Den Ritter hat man späterhin in verschiedenen trugvollen Gestalten herumschweben gesehen; des öftern erscheint er als schwarzer | + | Den Ritter hat man späterhin in verschiedenen trugvollen Gestalten herumschweben gesehen; des öftern erscheint er als schwarzer Hund und muß in den tiefen Gängen der Burg seine Schätze bewahren, die zu heben sogar noch in neuerer Zeit Menschen aus fremden Landen gekommen, welche auch wieder mit der Erkenntniß abgezogen sind, daß Albernheit sie bethört hatte. |
- | //Quelle: Alfred von Reumont, Rheinlands Sagen, Geschichten und Legenden, | + | // |
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